Vorwort

„Ländliche Regionen stehen vor bedeutenden Zukunftsaufgaben, die auch innerhalb unserer eigenen Zuständigkeiten liegen. Themen wie die Klimaanpassung, die demografische Entwicklung und die Sicherung der Daseinsvorsorge sind auch in unseren eigenen Bereichen spürbar. Unsere hausinternen Maßnahmen zum Klimaschutz bieten vielseitige Synergieeffekte und Entwicklungspotenziale, um diesen Herausforderungen zu begegnen."

Dr. Lothar Beier (erster Beigeordneter des Landkreises Mittelsachsen)

Wissenswertes

Klimaschutz im Landkreis Mittelsachsen

Wie kann ein Flächenlandkreis, geprägt von konventioneller landwirtschaftlicher Nutzung und einer vielfältigen, kleinteiligen Wirtschaftsstruktur, erfolgreich durch einen umfassenden Transformationsprozess geführt werden, der alle Gesellschafts- und Sozialbereiche berührt? Diese Frage steht im Zentrum der Bemühungen, die Lebensgrundlagen und den Umgang mit Energie zukunftsfähig zu gestalten.

Ein besonders herausfordernder Aspekt ist die Tatsache, dass dieser Landkreis kein natürlich gewachsenes Gebiet ist, sondern im Rahmen einer Gebietsreform zusammengefügt wurde. Dies erfordert innovative Ansätze, um regionale Unterschiede und Gegebenheiten in Gemeinsamkeiten zu verwandeln. In diesem komplexen Gefüge spielt das Landratsamt eine zentrale Rolle. Mit seinen spezifischen Zuständigkeiten kann es als treibende Kraft agieren und Synergien sowie positive Klimaeffekte fördern.

Das Klimaschutzkonzept des Landkreises dient als Wegweiser auf diesem gemeinsamen Weg. Es bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, Methoden und Annahmen, um den anstehenden Transformationsprozess zu gestalten. Dabei liegt der Fokus nicht auf einzelnen Zahlen oder einer spezifischen methodischen Herangehensweise, sondern auf der grundsätzlichen Bereitschaft, diesen Weg gemeinsam zu beschreiten.

Ein bedeutender Schritt in diesem Prozess war die erstmalige Erstellung einer Treibhausgasbilanz. Diese Bilanz und ihre kontinuierliche Fortschreibung bilden die Grundlage für zukünftige Entscheidungen und Maßnahmen. Das Landratsamt nutzt seinen Gestaltungsspielraum im Rahmen seiner Zuständigkeiten proaktiv, um die Treibhausgasemissionen zu mindern und als Vorbild voranzugehen.

Durch diese strategische und integrative Vorgehensweise zeigt der Landkreis, wie nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz in einem komplexen, heterogenen Umfeld erfolgreich umgesetzt werden können.

Anforderungen an das Klimaschutzkonzept

1. Geforderte Mindestinhalte

Ein umfassendes Klimaschutzkonzept muss verschiedene zentrale Elemente beinhalten. Dazu gehört zunächst eine detaillierte Ist-Analyse sowie eine Energie- und Treibhausgasbilanz, die nach dem BISKO-Standard für Gebietskörperschaften erstellt wird. Eine Potenzialanalyse sowie die Entwicklung von Szenarien zur zukünftigen Entwicklung sind ebenfalls essenziell. Weiterhin müssen spezifische Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen, die sogenannten THG-Minderungsziele, festgelegt werden.

Eine umfassende THG-Minderungsstrategie sowie die Identifizierung und Priorisierung von Handlungsfeldern sind ebenfalls notwendig. Alle relevanten Akteure und die Zivilgesellschaft sollten in den Prozess einbezogen werden, um eine breite Akzeptanz und Unterstützung zu gewährleisten. Ein Maßnahmenkatalog mit Kurzbeschreibungen zu jeder Maßnahme bietet eine konkrete Grundlage für die Umsetzung der Klimaschutzstrategie.

Zusätzlich muss eine Verstetigungsstrategie entwickelt werden, um die langfristige Sicherstellung der Maßnahmen zu gewährleisten (siehe Teil C 5.1). Ein Controlling-Konzept ist erforderlich, um die Fortschritte zu überwachen und zu steuern (siehe Teil C 5.2). Eine durchdachte Kommunikationsstrategie stellt sicher, dass sowohl intern als auch extern effektiv über die Maßnahmen und deren Erfolge informiert wird (siehe Teil C 3.8). Begleitende Öffentlichkeitsarbeit dient der Information, Sensibilisierung und Mobilisierung der Öffentlichkeit (siehe Teil C 4.3 und Anhang B).

2. Ganzheitlicher Ansatz und Treibhausgas-Bilanz

Das Klimaschutzkonzept des Landkreises Mittelsachsen verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Erstmals wurden systematisch Energie- und Klimadaten erhoben und eine Treibhausgasbilanz gemäß dem BISKO-Standard erstellt. Das Konzept umfasst detaillierte Klimasteckbriefe und eine fundierte Bestandsaufnahme des Landkreises, wobei verschiedene Sektoren wie lokale Wärmeversorgung, lokaler Strommix, Verkehr und kreiseigene Energieverbräuche im Detail betrachtet werden.

Klimaschutz ist nicht auf den Energiesektor beschränkt, sondern umfasst alle Lebensbereiche, von der Landwirtschaft über den Verkehr bis hin zur Raumplanung. Das Landratsamt nutzt seinen Gestaltungsspielraum in der Verwaltung proaktiv zur Minderung der Treibhausgasemissionen und geht dabei als Vorbild voran. Die Verwaltung setzt ihre Handlungsoptionen als gesamtgesellschaftlichen Beitrag ein, was eine Vorbildfunktion einnimmt.

Alle relevanten Akteure wurden entsprechend ihrer Kompetenzen in die Erarbeitung des Konzepts eingebunden. Unter der Schirmherrschaft des Landrates kamen Vertreter aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zusammen, um an Thementischen die verschiedenen Handlungsfelder zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

3. Potenziale und Szenarien: Der Blick in die Zukunft

Das Klimaschutzkonzept liefert eine Grobanalyse der Energiepotenziale Mittelsachsens, um zukünftige Umsetzungsstudien und -maßnahmen entwickeln zu können. Durch die Kombination von Lösungsbausteinen und die Ausrichtung an verschiedenen Prognosen werden mögliche Entwicklungsszenarien aufgezeigt. Diese Szenarien bieten Orientierungshilfen für die langfristige Klimaschutzstrategie des Landkreises.

Klimamanagement Landkreis Mittelsachsen

Projektkoordinatorin Klimaschutz, Anne Vent

Seit 1. September 2022 beschäftigt das Landratsamt Mittelsachsen eine Projektkoordinatorin für Klimaschutz.

Klimaschutz fängt im Kleinen an. Weniger Auto fahren, bewusster und regional einkaufen, nachhaltiger Reisen. Das sind Dinge, die Anne Vent im privaten Bereich umsetzt. Als Klimamanagerin des Landkreises habe sie schließlich eine gewisse Vorbildfunktion. Am 1. September hat sie diese Stelle übernommen und bis 2024 Zeit, ein Klimaschutzkonzept für Mittelsachsen zu erarbeiten.

Anne Vent hat in Dessau Architektur studiert. Erste Berufserfahrung sammelte sie im Landratsamt sowohl im Denkmalschutz als auch in der Baukontrolle. Nach einigen Wochen im Gesundheitsamt, um bei den  Aufgaben rund um Corona zu helfen, ging es in die Bußgeldstelle. „Ich habe sehr gern dort geholfen, allerdings merkte ich auch, wie meine Kreativität immer mehr verschwand und die Sehnsucht nach einer neuen Aufgabe immer lauter wurde“, erzählt die 33-Jährige. Die Aufgaben als Projektkoordinatorin Klimamanagement seien zwar komplett neu, aber sie habe großen Spaß daran, sich neues Wissen anzueignen und Gestaltungsmöglichkeiten zu haben.

„Wichtig ist mir persönlich bei der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes, ein so komplexes und schwer greifbares Thema verständlich zu beschreiben und zu einem Umdenken zu animieren sowie ein Zukunftsbild zum Sachverhalt Klima zu zeichnen, welches alle Lebensbereiche miteinander vereint“, sagt Anne Vent.

Das Konzept soll den Landkreis insgesamt betrachten und Handlungsempfehlungen sowohl für die Kreisverwaltung, als auch die Kommunen, die Industrie und die Bürger enthalten.  „Es soll den Klimaschutz als Querschnittsaufgabe nachhaltig im Landkreis verankern und aufzeigen, welche technischen und wirtschaftlichen Potentiale zur Minderung der Treibhausgase bestehen und es wird kurz-, mittel- und langfristige Ziele und Maßnahmen zur Minderung der Emissionen festlegen“, erklärt Anne Vent. Das Konzept biete dem Landkreis somit eine Grundlage für einen Maßnahmenplan und zukünftige Fördermöglichkeiten für innovative Lösungen. Schwerpunkte seien vor allem: erneuerbare Energien, Mobilität, Anpassung an den Klimawandel, Abwasser und Abfall, Straßenbeleuchtung und besondere Liegenschaften. „Ich denke, den Großteil der Bevölkerung kann man für Klimaschutz sensibilisieren, indem man klare und transparente Vorgaben macht und auch erklärt, warum eine Maßnahme notwendig und sinnvoll ist.“

Meilensteine und Beteiligung

Meilensteine bis 09/2024

03.06.2024 | SAENA – Arbeitskreis und Erfahrungsaustausch Klimaschutzmanager Sachsen

Der Arbeitskreis bot eine wertvolle Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz in Sachsen. Die praxisorientierten Einblicke und die interaktiven Diskussionen trugen dazu bei, das Verständnis für die verschiedenen Aspekte des integrierten Klimaschutzes zu vertiefen. Die Präsentationen und die Exkursion förderten einen konstruktiven Dialog und halfen dabei, konkrete Handlungsempfehlungen für weitere Möglichkeiten im Klimaschutz zu entwickeln.

29.05.2024 | 25. Sitzung des Kreistages Mittelsachsen

Der Kreistag des Landkreises Mittelsachsen beschließt, das vorliegende integrierte Klimaschutzkonzept des Landkreises Mittelsachsen für die eigenen Zuständigkeiten zurückzustellen. Es ist notwendig, das integrierte Klimaschutzkonzept im Detail zu überprüfen.

19.04.2024 | Rücklauf des Fördermittelgebers

Nach Sichtung des Fördermittelgebers durch die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH wurde das Klimaschutzkonzept in der vorgelegten Form ohne Nachforderung freigegeben. Das Konzept kann nach der Beschlussfassung im höchsten Gremium, dem Kreistag als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzaktivitäten im Landkreis Mittelsachsen dienen.

27.03.2024 | Einreichung des integrierte Klimaschutzkonzept beim Fördermittelgeber

Das integrierte Klimaschutzkonzept wird nun in seiner Endfassung an den Fördermittelgeber, die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH, übergeben. Diese Institution wird das Konzept einer gründlichen Prüfung unterziehen, um sicherzustellen, dass es den inhaltlichen Anforderungen und Qualitätsstandards entspricht. Nach dieser Überprüfung wird die ZUG etwaige Änderungen und Hinweise zurückmelden, die in das Konzept eingearbeitet werden müssen, um die Förderkriterien vollständig zu erfüllen.

12/2023 – 02/2024 | Endfassung integrierte Klimaschutzkonzept

Das integrierte Klimaschutzkonzept wird nun in seiner Endfassung durch die Projektkoordinatorin Klimaschutz finalisiert. Unter Einbeziehung der jeweiligen Zuarbeiten aus den internen und externen Fachbereichen wird das Konzept vervollständigt. Dies umfasst die Integration der geplanten Maßnahmenblätter sowie die Ausarbeitung und Einarbeitung der fachlichen Inhalte in Textform, um ein umfassendes und detailliertes Dokument zu erstellen.

10/2023 – 11/2023 | 2. Fachgespräche zum integrierten Klimaschutzkonzept

In diesem Abschnitt werden die Fachgespräche zum integrierten Klimaschutzkonzept dargelegt. Dabei wurden erneut die internen Bereiche des Landratsamtes einbezogen, um unterschiedliche Perspektiven und Fachkenntnisse zu berücksichtigen. Zusätzlich fand ein Austausch mit der Seecon GmbH statt, die die technischen Daten zu den Treibhausgasemissionen im Landkreis Mittelsachsen berechnet.

07.09.2023 – Fotos 2. Energietisch mit Beteiligungsworkshop

Meilensteine bis 09/2023

07.09.2023 | 2. Energietisch mit Beteiligungsworkshop

Es diskutierten etwa 80 Interessierte beim zweiten „Energ(i)etisch“ im Sonnenlandpark Lichtenau über zentrale Themen des Klimaschutzes. Unter der Leitung von Landrat Dirk Neubauer und verschiedenen Experten wurden Impulse zu Erneuerbaren Energien und Klimaschutzmaßnahmen gesetzt. An fünf Thementischen wurden Aspekte wie kommunale Wärmeplanung, Bürgerenergie, Wind- und Solarenergie sowie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und ländliches Bauen erörtert. Die gesammelten Ergebnisse fließen in die Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzepts für den Landkreis Mittelsachsen ein.

Der Workshop zeigte ein überwiegend positives Interesse an Erneuerbaren Energien und verdeutlichte den Wunsch nach konkreten Maßnahmen zur Nutzung der lokalen Potenziale. Besonderes Augenmerk lag auf der Beteiligung aller relevanten Akteure und der Notwendigkeit, bestehende technische und bürokratische Hürden zu überwinden. Die Ergebnisse werden in weiteren Gesprächen vertieft und sollen bis Herbst 2024 in das Klimaschutzkonzept einfließen, das durch die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert wird.

04.05.2023 | SAENA – Arbeitskreis und Erfahrungsaustausch Klimaschutzmanager Sachsen

Der Arbeitskrei bot eine wertvolle Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz in Sachsen. Die praxisorientierten Einblicke und die interaktiven Diskussionen trugen dazu bei, das Verständnis für die verschiedenen Aspekte des integrierten Klimaschutzes zu vertiefen. Die Präsentationen und die Exkursion förderten einen konstruktiven Dialog und halfen dabei, konkrete Handlungsempfehlungen für diese Konzepte zu entwickeln.

02/2023 –  07/2023 | 1. Fachgespräche zum integrierten Klimaschutzkonzept

In diesem Abschnitt werden die Fachgespräche zum integrierten Klimaschutzkonzept beschrieben. Dabei wurden interne Bereiche des Landratsamtes einbezogen, um verschiedene Perspektiven und Fachkenntnisse zu berücksichtigen. Zusätzlich wurden Versorgungsträger befragt, um deren Input und Erfahrungen in das Konzept einfließen zu lassen. Diese Gespräche dienten der Sammlung relevanter Informationen und der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für ein effektives Klimaschutzkonzept.

21. –  22.11.2022 | Kommunale Klimakonferenz Berlin

Die Klimakonferenz in Berlin am 21. und 22. November 2022 versammelte Vertreter aus Regierungen, Wissenschaft, NGOs und Wirtschaft, um über globale Klimaschutzmaßnahmen zu diskutieren und Strategien zur Erreichung der Pariser Klimaziele zu entwickeln. Wichtige Themen waren die Finanzierung des Klimaschutzes, technologische Innovationen, Anpassungsstrategien und internationale Zusammenarbeit.

Ein zentrales Ergebnis war die Ankündigung verschärfter nationaler Klimaschutzverpflichtungen und neue finanzielle Zusagen zur Unterstützung von Entwicklungsländern. Auch der Technologietransfer und kooperative Initiativen wie die Allianz für saubere Energie wurden gefördert.

Die Projektkoordinatorin Klimaschutz des Landkreises Mittelsachsen war vor Ort um regionale Anliegen und Erfahrungen einzubringen und Netzwerke für zukünftige Klimaschutzprojekte zu knüpfen. Dies unterstreicht die Bedeutung lokaler Akteure in der globalen Klimaschutzbewegung.

Link:https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/11/20221121-kommunale-klimakonferenz-2022-bundesklimaschutzminister-robert-habeck-wurdigt-beitrag-deutscher-kommunen-zum-klimaschutz.html

09.11.2022 | 1. Energietisch

Zum 1. Energietisch trafen sich Vertreter aus Energie- und Finanzwirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung im Landkreis Mittelsachsen, um über die zukünftige Energieerzeugung und ein integriertes Klimaschutzkonzept zu sprechen. Ziel ist, unabhängige Energieproduktion zu fördern und Bürger zu beteiligen, um Akzeptanz und finanzielle Risikoverteilung zu gewährleisten.

Das Landratsamt plant, regionale Netzwerke zu stärken und eine Austauschplattform zu schaffen. Erste Initiativen wie Regionalkonferenzen und Abfragen bei Kommunen wurden gestartet. Der Landkreis prüft zudem finanzielle Unterstützung durch das Haushaltsbegleitgesetz des Freistaates Sachsen, um Projekte zu finanzieren.

Das Klimaschutzkonzept, das über 24 Monate läuft, soll regionale Potentiale bündeln und innovative Lösungen entwickeln. Zudem sollen Genehmigungsverfahren beschleunigt und die Rolle der Unteren Naturschutzbehörde flexibler gestaltet werden.

01.09.2022 | Beginn Projektkoordinatorin Klimaschutz

Eine Projektkoordinatorin für Klimaschutz plant, koordiniert und überwacht Klimaschutzprojekte, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Sie arbeitet mit verschiedenen Akteuren zusammen, organisiert Informationsveranstaltungen und akquiriert Fördermittel. Zudem überwacht sie die Wirksamkeit der Maßnahmen und betreibt Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein für Klimaschutz zu stärken.

Best Practice Beispiele aus dem integrierten Klimaschutzkonzept

Kulturlandschaftsprojekt Mittelsachen

Das Projekt analysiert das vielfältige Landschaftsmosaik des Landkreises Mittelsachsen als wertvolles Kapital. Es untersucht die Herausforderungen durch demographischen Wandel, Klimawandel und Energiewende und entwickelt Strategien zur aktiven Bewältigung dieser Herausforderungen. Zudem wird erforscht, was die landschaftliche Einzigartigkeit der Region ausmacht und wie diese als Alleinstellungsmerkmale genutzt werden können. Das Ziel ist, konkrete landschaftsbezogene Projekte zu identifizieren, um den Landkreis zukunftsfähig zu machen und die interne Vernetzung zu stärken.
KULAB (www.tu-dresden.de)

Kommunale Klimascouts im Landratsamt Mittelsachen

Ziel des Projekts war es, Auszubildende in Kommunen als Klimaschutzmultiplikatoren zu gewinnen. Das Deutsches Institut für Urbanistik (Difu) zeigte in einem Pilotprojekt, dass diese Idee funktioniert, indem 120 Azubis bundesweit für Klimaaktivitäten qualifiziert wurden.

Die Azubis erhielten eine Zusatzqualifikation im Projektmanagement und präsentierten ihre Ideen zur Klimaneutralität im Landratsamt. Sie führten eine Mitarbeiterumfrage durch, analysierten den Strombedarf und förderten den Wechsel zu LEDs. Sie ermutigten Mitarbeiter, ihr Druckverhalten zu überdenken und pflanzten einen Baum als Ausgleichsmaßnahme. Das Projekt soll weitergeführt und in das Klimaschutzkonzept integriert werden. 

Bau- und Grünfibel

Sie bietet spezifische Informationen zu innovativen Lösungen, regionaltypischen Baustoffen und Bauformen, insbesondere im ländlichen Raum und in Klein- und Mittelstädten der 52 Gemeinden in Mittelsachsen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Verbindung von Baukultur und Grüngestaltung, was für eine nachhaltige Dorfentwicklung essenziell ist.

Die Fibel spricht verschiedene Nutzergruppen wie private Bauende, Kommunen, Verbände, Heimatvereine und regionale Unternehmen an. Sie gibt Tipps und gestalterische Hinweise für Neubauten sowie für die Sanierung von Wohnhäusern, wobei alle 533 Ortsteile Mittelsachsens vorgestellt werden. Dabei werden historische und aktuelle Baukultur-Aspekte berücksichtigt, um die Vorteile des Lebens in Ortskernen oder auf Höfen hervorzuheben.

Ein interaktives Kartenmaterial ermöglicht es, detaillierte Informationen über die Ortsgeschichte, Flurformen, Landschaftstypen und Siedlungsformen jeder Gemeinde zu erhalten. Zudem bietet es Best-Practice-Beispiele und hilfreiche Flyer für die Haus-, Garten- und Grundstücksgestaltung, um nachhaltige und klimaschonende Bauweisen zu fördern.
Bau- und Grünfibel (Landkreis Mittelsachsen)

Nestbau-Zentrale Mittelsachsen

Der 2023 gestartete Naturbau-Campus in Nordsachsen vertieft das nachhaltige Bauen ("Sekundärbaustoffe und der Schaffung von Wertstoffkreisläufen") und arbeitet mit dem Bildungszentrum in Oschatz zusammen. Holz und Lehm als Baustoffe reduzieren Klimatechnikbedarf und regulieren die Raumluft. Seit 2020 steigt die Technisierung zur Energieeffizienz, verursacht jedoch höhere Kosten und trockene Luft. Ökologische Baustoffe bieten eine kosteneffiziente Alternative.

Die Nestbau-Zentrale Mittelsachsen, welche mit dem Naturbau-Campus kooperiert, fördert seit 2021 das ländliche Bauen mit über 170 Unternehmen. Projekte wie „kleine Baumeister“ vermitteln Schülern nachhaltige Bauweisen. Fachforen und Baumessen sprechen Unternehmen und Bauherren an. Eine virtuelle Plattform unterstützt Architekten bei nachhaltigen Projekten.

Zahlreiche prämierte Projekte, wie der 2021 ausgezeichnete Umbau eines Wohnstallhauses, zeigen, dass Lehm und Holz historische Details bewahren und klimafreundlich sind. Anbieter im Clustermanagement fördern treibhausgasminimierende Bauverfahren, wie regionale Lehmziegel, Strohballenhäuser und Schaumglasschotter. Zirkuläres Bauen gewinnt an Bedeutung.
Nestbau-Zentrale Mittelsachsen

Energiewende im Kreis – Projekt KoopWind

Im Projekt „KoopWind" arbeiten Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Bereichen zusammen, um Maßnahmen zur Zukunft der Windenergie und Energiewende in Mittelsachsen zu entwickeln. 

Der Schwerpunkt liegt auf Transparenz und Kommunikation, finanzieller Beteiligung von Anwohnern und Gemeinden sowie der Steuerung kommunaler Flächen. Der Landkreis unterstützt dabei die Kommunen bei der Ausweisung von Windkraftgebieten und will durch eine Servicestelle zu erneuerbaren Energien über finanzielle Teilhabemöglichkeiten informieren.

Der Landkreis informiert seine Bürger frühzeitig und ermöglicht eine kollaborative Projektgestaltung für eine gemeinwohlorientierte Energiewende. Ein „Energieatlas" soll Transparenz über den Prozess herstellen. Das Werkstattverfahren startete im Frühjahr 2024 mit Unterstützung von KOOP Wind und zielt darauf ab, zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft zu nutzen. 
Projekt KoopWind (Landkreis Mittelsachsen)

Wasserstoff als Hoffnungsträger für den ländlichen Raum

Die Fortführung der Wasserstoff-Modellregion Chemnitz wird durch das Landratsamt und den HZwo e. V. vorangetrieben, indem sie die Vernetzung von Wasserstoffakteuren lokal und überregional fördern. Dabei spielt das Hydrogen Innovation Center (HIC) in Chemnitz eine zentrale Rolle, um die Wasserstoffforschung und -entwicklung in Sachsen zu unterstützen. Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Mittelsachsen tragen wesentlich dazu bei, Synergien zu schaffen und innovative Lösungen im Wasserstoffsektor zu erarbeiten.

Für die regionale Wertschöpfung und Arbeitsplatzschaffung ist die Sicherstellung einer zuverlässigen Energieversorgung essenziell, um die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen zu gewährleisten. Wasserstoff wird als Schlüssel betrachtet, um Energieengpässe zu vermeiden und die Wirtschaftstätigkeit zu unterstützen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Integration von Wasserstoff in die Verkehrswende in Mittelsachsen. Dies umfasst die Förderung von Wasserstofffahrzeugen und den Ausbau der Tankstelleninfrastruktur. Innovativen Geschäftsmodellen von Startups kommt hierbei eine wichtige Rolle zu. Zudem wird die Diversifizierung der Wasserstoffnutzung in der Landwirtschaft als bedeutender Aspekt hervorgehoben.
Wasserstoff (Landkreis Mittelsachsen)

Eingangsbereich eines dreistöckigen Gebäudes mit vielen Fenstern
Hochschule Mittweida
mehrgeschossiger Backsteinbau
Technische Universität Bergakademie Freiberg

Projekte in der Region

Auf dieser Seite finden Sie eine Sammlung von Aktivitäten und Best-Practice-Beispielen aus verschiedenen Kommunen. Diese erfolgreichen Projekte und Maßnahmen zeigen, wie Kommunen innovative Lösungen umsetzen und ihre Herausforderungen meistern.

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Förderungen

Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Förderprogramme des Bundes, der Länder und weiterer Institutionen im Bereich Klimaschutz.

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Aktuelle Meldungen

Bleiben Sie stets informiert über die neuesten Entwicklungen im Bereich Klimaschutz im Landkreis Mittelsachsen. Hier finden Sie aktuelle Pressemitteilungen und Informationen.

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Kontakt

Landratsamt Mittelsachsen
Referat Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung
Frauensteiner Straße 43
09599 Freiberg

Telefon 03731 799-1402
E-Mail regionalmanagement[at]landkreis-mittelsachsen.de


Projekt: KSI – Etablierung eines Klimaschutzmanagements und Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes im Landkreis Mittelsachsen für die eigenen Zuständigkeiten
Laufzeit: 12_2021 – 08_2024
Förderkennzeichen: 67K16074