25. November: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

25.11.2024

Eigentlich sollte das Zuhause immer ein sicherer Ort sein. Doch in vielen Fällen ist das Zuhause für Menschen ein gefährlicher Ort, nämlich dann, wenn sie von häuslicher Gewalt betroffen sind.

Laut Bundeskriminalamt steigt im Bereich Häusliche Gewalt und Partnerschaftsgewalt die Fallzahl (Polizeiliche Kriminalstatistik 2023), die Dunkelziffer gilt als sehr hoch. Fast Dreiviertel der Opfer waren Frauen. Nach Aussagen der Polizei kommt diese Form der Gewalt in allen Schichten und Altersgruppen vor, wird häufig noch vertuscht und bleibt dabei meistens hinter verschlossenen Türen. Im Landkreis Mittelsachsen kamen 574 Fälle im vergangenen Jahr zur Anzeige, in Sachsen fast 10 000.

Häusliche Gewalt umfasst physische, psychische, sexuelle und emotionale Gewalt, die in familiären oder partnerschaftlichen Beziehungen stattfindet. Dies schließt Misshandlungen, Bedrohungen, Kontrolle und Zwang ein, oft mit dem Ziel, Macht und Kontrolle über das Opfer auszuüben. Häusliche Gewalt hat weitreichende Folgen für die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen und kann schwerwiegende soziale und wirtschaftliche Auswirkungen haben. Wenn man die Ursachen von Gewalt sucht, muss man sich die Täter ansehen, nicht die Opfer, denn die Täter allein sind schuld an der Tat. Auch wenn es viele verschiedene Faktoren gibt, weshalb Menschen Gewalt anwenden, so gibt es einen Grund, der sich dabei hervorhebt: die grundlegende Einstellung. Laut einer online-repräsentativen Erhebung (Plan International) finden es ein Drittel der Teilnehmer okay, wenn sie bei einem Streit mit ihrer Partnerin diese schlagen. Ähnlich viele halten diese Form von Gewalt für ein akzeptables Mittel, um Frauen Respekt einzuflößen, Druck und Macht auszuüben.

Diese Männer betrachten Gewalt gegenüber Frauen als normal. Die Betroffenen leiden oft im Stillen und haben Angst, sich jemanden anzuvertrauen. Sie befürchten, dass ihnen niemand Glauben schenkt oder ein off einer Austausch noch schlimmere Folgen nach sich zieht. Kinder, finanzielle und emotionale Abhängigkeit erschweren oftmals den Schritt, sich Hilfe und Beratung zu holen. „Sich aus einer gewalttätigen Beziehung zu lösen, ist nicht leicht. Es sollte niemand verurteilt werden, der nicht sofort Hilfe annehmen kann. Vielmehr ist es wichtig, Frauen zum ersten Schritt zu ermutigen“, heißt es von Expertinnen des Frauenschutzhauses in Freiberg. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November macht das lokale Netzwerk gegen Gewalt an Frauen mit zahlreichen Aktionen auf dieses Thema aufmerksam. So gibt es entsprechende Plakate in den Fahrzeugen von REGIOBUS und in zahlreichen Städten hängen Fahnen, die auf den Tag hinweisen.

Die nachfolgenden Angebote bieten eine vertrauliche  und professionelle Unterstützung um persönliche Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten, ein Sicherheitskonzept zu erstellen oder die Gewalt aufzuarbeiten.

  • Frauenschutzhaus Freiberg
    Telefon 03731-22561
    Internet: www.frauenschutzhaus-freiberg.de
  • Koordinierungs- und Interventionsstelle zur
    Bekämpfung häuslicher Gewalt und Stalking sowie Fachberatungsstelle für von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffene Frauen
    Telefon 03731-7744350
    Internet: www.koins-mittelsachsen.de
  • Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
    kostenlose und anonyme Beratung in vielen Sprachen
    Telefon 116 016
  • akute Bedrohungssituation
    Polizei: Telefon 110

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