3. Europäische Agrolympics – eine (EUROPEA-)Erfolgsgeschichte geht weiter
26.09.2018
EUROPEA International fungiert seit seiner Gründung im Januar 1993 mittlerweile seit 25 Jahren als Netzwerk von über 1 000 agrarischen Berufs- und Fachschulen in 25 Ländern Europas. Neben einer Vielzahl von Projekten im Rahmen von Leonardo da Vinci bis zum aktuellen ERASMUS+ sowie der Organisation von Schüler- und Lehrermobilitäten war es immer ein Anliegen, berufsständige Wettbewerbe für den Nachwuchs zu initiieren. Im Laufe der Jahre wurden europäische Forst- und Weinmeisterschaften ins Leben gerufen, die bis heute in regelmäßigen Abständen stattfinden und den europäischen Berufsnachwuchs zusammenbringen.
Die Idee zur Durchführung eines europäischen landwirtschaftlichen Berufswettbewerbes, der Agrolympics, geht auf Lehrer des Lycée Technique Agricole Ettelbruck in Luxemburg zurück, die das Konzept dieses Wettbewerbes erarbeitet haben.
Anfang November 2015 trafen sich 20 Teams aus 18 Ländern in Ettelbruck/Luxemburg zur erfolgreichen Premiere der Agrolympics. Ein Nachfolger für die Fortsetzung war zunächst nicht in Sicht, bis im Rahmen der Vorbereitung des Sächsischen Landeserntedankfestes 2017 die Stadt Burgstädt gegenüber dem Sächsischen Landeskuratorium Ländlicher Raum e. V. sowie dem Schulleiter des Fachschulzentrums Freiberg-Zug, Gerd Alscher, Interesse an der Ausrichtung dieses Wettbewerbes bekundete. Unter der Schirmherrschaft des Sächsischen Staatsministers für Umwelt und Landwirtschaft, Thomas Schmidt und der finanziellen Unterstützung seines Hauses fanden sich das Christlich-Soziale Bildungswerk in Sachsen e. V. und das Fachschulzentrum Freiberg-Zug als Partner und organisierten die 2. Europäischen AgrOlympics, die vom 29. September bis zum 1. Oktober in Burgstädt während des Landeserntedankfestes stattfanden.
Wettbewerb 2018 in Portugal
Im Dezember 2017 verkündeten die EUROPEA-Kollegen aus Portugal, dass sie bereit wären, den Wettbewerb im Jahre 2018 auszurichten. Unter dem Eindruck der Premierenveranstaltung in Luxemburg hatten sie begonnen, seit 2016 im Rahmen der Landwirtschaftsmesse AgroSemana, die jährlich in der Nähe von Porto stattfindet, für portugiesische Landwirtschaftsschulen eine eigene Auflage der Agrolympics durchzuführen.
Nach Abstimmung innerhalb von EUROPEA Deutschland e.V. wurde ein gemischtes deutsches Team angemeldet, bestehend aus Berufs- beziehungsweise Fachschülern der BBS 3 Stade/Niedersachsen und dem Fachschulzentrum Freiberg-Zug/Sachsen sowie Betreuern. Per Flugzeug aus Hamburg beziehungsweise Dresden nach Porto gereist, traf sich das Team Deutschland am 30. August 2018 in Portugal zum ersten Mal, die sprichwörtliche „Chemie“ stimmte aber vom ersten Augenblick an.
Zusammen mit Teams aus weiteren 18 anderen europäischen Nationen maßen die deutschen Teilnehmer ihre Kräfte, Schnelligkeit und Geschicklichkeit in wieder 18 unterschiedlichen Disziplinen wie Traktor Geschicklichkeitsfahren, Strohballen balancieren, Strohballen stapeln, Hänger rückwärtsfahren, Handmelken, Orangensaft pressen, Radwechsel am Traktor, Wasserleitung zusammenbauen, Weinflaschen verkorken, Messer am Mähwerk wechseln, Weidezaunbau, Gewichte schätzen und mehr. Nebenbei gab es reichlich Gelegenheiten zum gegenseitigen Kennenlernen sowie zum Rundgang auf der AgroSemana.
Am Ende erreichte das Team Deutschland einen guten 8. Platz, der Sieg ging an Portugal, Zweitplatzierter wurde das serbische Team und Dritter die Schweizer Mannschaft. Neben dem eigentlichen Wettbewerb genossen alle die Atmosphäre und das Kennenlernen von Fachkollegen aus vielen europäischen Ländern. So manche Kontakte wurden geknüpft.
Dank intensiver Gespräche ist nun die Fortsetzung dieses „olympischen“ EUROPEA-Wettbewerbes für die nächsten Jahre gesichert: 2019 wird Polen Gastgeber sein, 2020 Estland, 2021 die Niederlande und 2022 Österreich.