Behindertenbeirat traf sich zum letzten Mal in der Wahlperiode

03.07.2019

Der mittelsächsische Behindertenbeirat traf sich am Montagabend, 1. Juli, das letzte Mal zu einer Sitzung in der ablaufenden Wahlperiode des Kreistages.

Der zweite Beigeordnete Jörg Höllmüller bedankte sich bei dem Gremium für die ehrenamtliche Arbeit: „Die Sitzungen waren stets sehr sachlich und haben eine große Bedeutung. Immer wieder werden wir für die individuellen Bedürfnisse der Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen sensibilisiert und auf einzelne Aspekte hingewiesen.“

Darüber hinaus war der Beirat die wichtige Stimme, wenn es um die Entscheidung ging, welche Anträge bei dem Förderprogramm „Lieblingsplätze für alle“ priorisiert werden. Rund 200.000 Euro konnten jährlich mit Hilfe der Gelder des Freistaates in die Barrierefreiheit fließen – von Evakuierungsstühlen bis hin zu Audioanlagen in Kirchen für Hörgeschädigte. Jetzt könnte das Programm für Arztpraxen geöffnet werden. Der Vorsitzende des Beirates ist Sven Jeschke. Er sieht noch viel Potential für Barrierefreiheit: „In der Gesamtschau der vergangenen fünf Jahre haben sich schon Dinge verbessert, aber für eine umfassende Teilhabe für Menschen mit Behinderung gibt es noch viel zu tun.“ Daher freut er sich, dass entsprechende Förderprogramme fortgesetzt werden. Jörg Höllmüller ergänzt: „Barrierefreiheit ist sehr umfassend: von der richtigen Markierung für Sehschwache, dem Lift oder Rampe für den Rollstuhlfahrer bis hin zur Leichten Sprache für geistig Behinderte.“ In der Wahlperiode hat das Gremium seine Öffentlichkeitsarbeit verstärkt. Positiv sieht Jeschke den Aktionstag „Gemeinsam Leben“, der auf die Initiative des Beirates zurückgeht. „Mit der Kombination der Themen Sucht und Inklusion haben wir besonders Schüler als Zielgruppe im Fokus und möchten aufklären und Hemmnisse im Umgang mit Menschen mit Behinderung abbauen“, so Jeschke. Als weiteren Punkt nennt er die Plakataktion für den ÖPNV, die mit Regiobus sowie den Kommunen durchgeführt wurde. Darauf abgebildet sind einzeln der blinde Maulwurf Brailli, die lernbehinderte Schildkröte Eddy, der auf den Rollstuhl angewiesene Löwe Leon und das gehörlose Hasenmädchen Liesa.

Aktuell beschäftigte sich der Beirat unter anderem mit den geplanten Hochbaumaßnahmen des Landkreises, wie dem Lehrschwimmbecken in Flöha. Der ehrenamtliche Behindertenbeauftragte Volker Dietzmann ist ebenfalls Mitglied im Beirat. Er hofft, dass sich diese enge Zusammenarbeit der Mitglieder des Kreistages, der Sozialverbände und der Landkreisverwaltung in Zukunft fortsetzt lässt. „Wir haben das Ziel, das Leben für Menschen mit Behinderung zu erleichtern. Es geht nicht darum, alles sofort umzusetzen, aber durch die aktive Arbeit des Gremiums kann vieles verbessert werden“, so Dietzmann abschließend.