Bis zu 400 Anrufe zu Corona beim Gesundheitsamt
09.03.2020
Jeden Morgen kommt im Gesundheitsamt des Landkreises Mittelsachsen ein Stab zusammen, um sich über die Entwicklung auszutauschen und gegebenenfalls Maßnahmen zu treffen. Derweil gehen weiterhin bis zu 400 Anrufe am Tag im Gesundheitsamt ein. „Das Spektrum der Fragen zeigt eine gewisse Unsicherheit der Bevölkerung bei dem Thema. Viel dreht sich bei den Fragen darum, ob man sich testen lassen soll“, so Jordan. Die Amtsärztin betont, dass hierfür das Robert-Koch-Institut klare Kriterien ernannt hat, wie und ob es Kontakt zu einer erkrankten Person gab. Es gibt die Anweisung des Robert-Koch-Institutes: Rückkehrer aus dem Risikogebiet ohne Symptome sollen zwei Wochen freiwillig zu Hause bleiben – in Absprache mit dem Arbeitgeber. Rückkehrer aus Risikogebieten mit Symptomen sollen sich bei ihrem Arzt telefonisch melden. Der Arzt entscheidet dann das weitere Vorgehen. Jordan: „Erst wenn der Abstrich positiv ist, erhält das Gesundheitsamt eine Meldung und wir ermitteln die Kontaktpersonen.“ Sie werden danach eingeordnet, wie intensiv der Kontakt war und dann wird entschieden, ob ein Abstrich notwendig wird.
Bisher wurde noch keine behördliche Isolation angeordnet. Beim Gesundheitsamt werde auch angefragt, ob Veranstaltungen abgesagt werden sollten. „Es gibt hierzu Empfehlungen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sowie vom Robert-Koch-Institut und dort heißt es, dass größere Veranstaltungen abgesagt werden sollten“, so Jordan.
Unterdessen haben sich 24 von 283 Firmen entschlossen, ihre Veranstaltungen bei der Woche der offenen Unternehmen abzusagen. „Das bedauern wir, aber können den Schritt auch verstehen“, erklärt Jens Spreer von der mittelsächsischen Wirtschaftsförderung. Die Schulen erhalten eine entsprechende Information zur Absage, die Unternehmen kontaktieren die angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer und unter im Internetauftritt www.wirtschaft-in-mittelsachsen.de ist eine Liste dieser Unternehmen veröffentlicht.
Auch im Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt ist das Coronavirus im Zusammenhang mit den Haustieren ein Thema. „Dem Friedrich-Loeffler-Institut und dem Robert Koch-Institut wurden bisher keine Informationen aus China oder anderen von SARS-CoV-2 betroffenen Ländern bekannt, die auf eine besondere Rolle von Haus- und Nutztieren schließen lassen“, heißt es in einer Mitteilung des Friedrich-Löffler-Insitutes. Ebenso gäbe es keine Hinweise darauf, dass Hunde und Katzen mögliche Überträger darstellen. Nach Angaben von Dr. Anke Kunze vom mittelsächsischen Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt wurden durch ihre Veranlassung keine Tiere auf den Virus untersucht.
Die Telefonnummer des Gesundheitsamtes lautet: 03731 799‐6249