Breitband: Verträge unterzeichnet, Graue-Flecken verschwinden

13.04.2022

Für den Breitbandausbau im Landkreis haben Landrat Matthias Damm und Roland Warner, Vorsitzender der Geschäftsführung der eins energie in sachsen GmbH & Co. KG, heute die entsprechenden Konzessionsverträge unterzeichnet. Das Unternehmen aus Chemnitz hat für fünf von sechs Clustern im Landkreis den Zuschlag für den Ausbau erhalten.

Digitalminister Martin Dulig, der von Frauke Greven, Leiterin der Digitalagentur Sachsen (DiAS), vertreten wurde: „Der Aufbau leistungsfähiger Breitbandnetze ist eine unserer wichtigsten Aufgaben in den kommenden Jahren. Denn ein gutes Breitbandnetz ist die Grundlage für viele Anwendungen, die das Leben der Bürgerinnen und Bürger leichter machen und ihnen die Teilhabe an unserer Gesellschaft ermöglichen. Zugleich sorgt es dafür, dass auch Lehrende und Lernende noch besser die Möglichkeiten des digitalen Lernens nutzen können und unsere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben.“

Landrat Damm: „Ähnlich wie öffentliche Verkehrswege oder Energie- und Wasserversorgungsnetze sind auch Breitbandnetze für die Entwicklung einer Region, einer Stadt oder einer Gemeinde unabdingbar. Wir sind froh, dass wir mit eins energie einen regionalen Partner bei diesem ‚Mammutprojekt‘ an unserer Seite haben.“

Roland Warner: „Wir freuen uns, dass wir den Zuschlag erhalten haben. Der Hunger nach immer schnelleren Internetanschlüssen nimmt ständig zu. Die Corona-Pandemie führt uns ganz deutlich vor Augen, wo unsere Defizite liegen. Seit 2012 haben wir als eins energie rund 60 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert. Damit wollen wir attraktive Lebens- und Wirtschaftsräume erhalten, gestalten und langfristig vorantreiben. Das ist auch unser Ziel für die nun anstehenden Projekte im Landkreis Mittelsachsen. Wir freuen uns sehr auf diese Herausforderung und die Perspektive, hier Bürgern, Bürgerinnen und Gewerbetreibenden einen Standortvorteil zu verschaffen.“

Die Grundstückseigentümer, die vom Ausbau profitieren, sind bereits angeschrieben worden. In den vergangenen Wochen hat eins gemeinsam mit dem Landkreis und den Kommunen zudem sechs Informationsveranstaltungen für Bürger in den Ausbauclustern organisiert, bei denen viele Fragen zum Ausbaugebiet, den ausbauenden Unternehmen, den Ausbautechnologien, den Abläufen sowie ganz besonders zur Erteilung der Gestattungen durch die Grundstückseigentümer zum Anschluss ihrer Immobilien direkt geklärt werden konnten. Alle Veranstaltungen wurden von etwa 150 bis 200 Teilnehmern besucht, die überwiegend spätestens mit diesen Informationen überzeugt wurden, für ihren Glasfaseranschluss die Gestattung zu erteilen. Weitere Informationen, auch zum weiteren Fortschritt werden unter www.eins.de/privatkunden/internet/glasfaser-ausbau/ beziehungsweise auf der Breitbandseite des Landkreises laufend aktualisiert.
In den ersten Orten sind die Bagger schon angerollt. Aufgrund der günstigen Wetterlage und der bereits vorliegenden Planungen konnte Mitte März vorzeitig mit den Baumaßnahmen in den Döbelner Ortsteilen Töpeln, Limmritz und Ziegra begonnen werden. Jetzt im April beginnen die Bauarbeiten zunehmend in allen Clustern und werden bis zum Sommer annähernd flächendeckend aktiv werden. Alle Maßnahmen erfolgen natürlich in Abstimmung mit den zuständigen Genehmigungsbehörden einschließlich der kommunalen Entscheidungsträger. Zum weiteren Baufortschritt werden die Bürger über die Internetangebote von eins und Landkreis sowie über die örtlichen Amtsblätter informiert.
Allein in den gemeinsamen Projekten mit eins als Konzessionär sollen Tiefbauarbeiten auf Kanallängen von insgesamt 1523 Kilometern durchgeführt werden. Dabei werden

  • 9357 Kilometer Glasfaserkabel unterschiedlicher Dimensionierungen,
  • 2977 Kilometer Leerrohre verlegt,
  • 848 Kabelverzweiger und
  • 36 Hauptverteiler (POP-Stationen) gebaut.

Neben den zirka 10 000 vollständig geförderten Gebäudeanschlüssen können noch mindestens 15 600 an den Ausbautrassen anliegende teilgeförderte Grundstücke mitversorgt werden – insgesamt sind davon ungefähr 35 000 Haushalte beziehungsweise Wohneinheiten betroffen.

Im Laufe des Jahres 2022 werden die erforderlichen finanziellen Mittel zur Erschließung der sogenannten Grauen Flecken bereitgestellt. „Das sind alle Adressen, die mit weniger als 100 Mbit/s im Download versorgt sind. Dadurch werden der überwiegende Teil der bisher im Status der Teilförderung liegenden Gebäude mit Bestandsanschlüssen in die Vollförderung übergehen und weitere erlangen zusätzlich die Förderfähigkeit“, erklärt Breitbandkoordinator Mattias Borm. Das heißt, es können weitere Haushalte mit Glasfaser erschlossen werden.

Für die Eigentümer, welche in den jetzigen Breitbandprojekten des Landkreises den Status der Teilförderung haben und die derzeit unter 100 Mbit/s im Download versorgt sind gilt:

Sobald der Landtag den erforderlichen Gesetzesbeschluss erwirkt hat, kann der Landkreis Mittelsachsen entsprechende Fördergelder beantragen. „Gemeinsam mit den am Ausbau beteiligten Unternehmen können wir Bürgern in den Förderprojekten des Landkreises heute schon zusichern: Werden die Fördergelder freigegeben, so werden wir die daraus resultierenden Kosten-Vorteile an die entsprechenden Eigentümer weitergeben. Es entfällt dann der bisherige Eigenbeteiligungsbeitrag“, so Borm.

Darüber hinaus wird der Ausbau weiterer förderfähiger Graue Flecken in eigenständigen Projekten vorbereitet. Einer Zusammenlegung mit den bisherigen Verfahren ist vergaberechtlich nur begrenzt möglich.

Roland Warner (links) und Matthias Damm

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