Corona-Lage am 23. April
23.04.2020
In Mittelsachsen ist erneut kein weiterer Corona-Fall dazu gekommen. Die Zahl der positiv getesteten Personen liegt somit bei 241 Personen. Gestern gab es Irritationen, da bei der Statistik des Freistaates 242 Erkrankte in Mittelsachsen aufgezeigt worden sind. „Es gab einen technischen Fehler“, heißt es aus der statistikführenden Stelle im Landratsamt. Daraufhin wurden alle Daten intensiv nochmal abgeglichen mit dem Ergebnis, dass es 241 infizierte Personen sind. Mit dem Datenabgleich erfolgte auch die Abgleichung der Todesfälle, ein Todesfall wurde dabei doppelt veröffentlicht. Somit gibt es zwei Todesfälle im Zusammenhang mit Corona im Landkreis. Der 72-jährige Mann und die 52-jährige Frau hatten Vorerkrankungen. Das Landratsamt entschuldigt sich ausdrücklich für diesen Fehler.
Landrat und Oberbürgermeister gedenken Opfern des Nationalsozialismus
Landrat Matthias Damm und Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger haben heute gemeinsam den Opfern des Außenlagers des Konzentrationslagers Flossenbürg gedacht. Anlass ist die Befreiung des Konzentrationslagers heute vor 75 Jahren. Sie legten dazu im Beruflichen Schulzentrum „Julius Weisbach“ einen Kranz nieder. Dort befanden sich die Baracken, in denen rund 1 000 Frauen untergebracht waren, die am heutigen Landratsamt Zwangsarbeit verrichten mussten. „Es ist ein unsägliches Leid, was die Frauen hier erfahren mussten. Es ist unsere Aufgabe, generationsübergreifend immer daran zu erinnern“, so Damm. Ursprünglich war geplant, am Sonntag an der großen Gedenkfeier in Flossenbürg mit einer mittelsächsischen Delegation teilzunehmen. Diese Veranstaltung wurde auf Grund des Coronavirus abgesagt. Neben Freiberg gab es von diesem Konzentrationslager Außenstellen in Rochlitz, Mittweida, Hainichen, Oederan und Flöha. Häftlinge des Außenlagers in Nossen mussten zum Teil in Roßwein arbeiten. Es gab zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung in Flossenbürg bereits erste Gespräche mit den mittelsächsischen Städten, da Jugendliche aus den Kommunen Teil der Delegation werden sollten.
Das Außenlager Freiberg existierte vom 31. August 1944 bis 14. April 1945. In mehreren Transporten waren 1 000 jüdische Frauen aus dem Konzentrationslager Auschwitz nach Freiberg verbracht worden. Hier wurden sie zu Metallarbeiten an Flugzeugteilen für die Flugzeugfirma Arado, Potsdam (Deckname in Freiberg: Freia GmbH); gezwungen, wie auch zum Bau von Zielvorrichtungen für V2 für die Optik-Firma Max Hildebrand sowie zu Außenarbeiten (zum Beispiel Christbaumschlagen vor Weihnachten) für die Stadt Freiberg. Acht Todesfälle sind in den Nummernbüchern dokumentiert. Am 14. April 1945 war das Außenlager evakuiert worden. Die Frauen wurden nach Mauthausen gebracht, wo sie am 29. April ankamen und am 5. Mai 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit wurden. In Freiberg erinnert unter anderem eine Gedenktafel am ehemaligen Verwaltungsgebäude der Fabrik an die Häftlinge dieses Außenlagers. Das Gebäude ist heute Sitz des Landratsamtes.
Sitzung Ausschuss Umwelt und Technik
Heute wurden die Unterlagen für den Ausschuss für Umwelt und Technik versandt. Er findet am 6. Mai im Beruflichen Schulzentrum „Julius Weisbach“ statt. Diesmal aber im großen Saal, wo sonst der Kreistag zusammenkommt. Hintergrund ist die Einhaltung der Hygienestandards mit dem Mindestabstand zwischen den Personen von 1,5 Metern. Die Sitzung beginnt 17:00 Uhr. Die Mitglieder vergeben einen Auftrag zum Neubau des Lehrschwimm- und Therapiebeckens an der Schule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung in Flöha. Außerdem werden sie über eine Eilentscheidung des Landrates informiert. Da die Gremien nicht tagen konnten, vergab er den Auftrag für den Ausbau der Kreisstraße (K) 8212. Mitte Mai geht es mit den Arbeiten in der Ortslage Höckendorf auf einer Länge von einem Kilometer bis zum Ortseingang Erlebach los. Die Kosten betragen rund 628.000 Euro. Die Sitzungen des Jugendhilfeausschusses und des Verwaltungs- und Finanzausschusses entfallen auf Grund der aktuellen Situation sowie mangels dringlich zu entscheidenden Themen. Der Kreistag soll am 27. Mai stattfinden. Hierzu wird der Ältestenrat in zwei Wochen beraten.
Ausländerbeauftragte wendet sich an Musliminnen und Muslime
Heute Abend beginnt der muslimische Fastenmonat Ramadan, der bis zum 24. Mai andauern wird. Der Ramadan ist für Muslime eine Zeit der Freude und Besinnung, eine Zeit der Einkehr und der Mildtätigkeit. Im Ramadan üben sich Muslime im Verzicht Ausländerbeauftragte Annett Schrenk erklärt, dass dieser Monat in dieser Religion eine sehr hohe Bedeutung habe und ist zugleich eine Zeit der Besinnung, der Einkehr, aber auch der Familie sei. Gerade zum täglichen Fastenbrechen treffe man sich im Familienverbund und lädt Freunde ein, um diese Stunden gemeinsam zu begehen. Schrenk wendet sich direkt an die Musliminnen und Muslime: „In diesem Jahr ist dies leider aufgrund der Ausnahmesituation nur in der Kernfamilie möglich. Wie die Christen zu Ostern erleben Sie auch einen religiösen Höhepunkt mit vielen Einschränkungen. Aber wir sind uns sicher, dass Sie diese Zeit sehr verantwortungsbewusst begehen und dazu beitragen werden, diese Pandemie zu überwinden.“ Sie wünscht eine friedvolle und gesegnete Zeit.
Ausbildungsmessen „Schule macht Betrieb“ im September – Organisationsteam bereitet sich auf alle Eventualitäten vor
Ob die drei regionalen Ausbildungsmessen „Schule macht Betrieb“ am 12. September in Mittweida, 19. September in Freiberg und 26. September in Döbeln stattfinden können, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden. Grund dafür sind die, durch die Landesregierung eingeleiteten Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus, deren Ende gegenwärtig nicht absehbar sind. Aktuell plant das Organisationsteam die Durchführung der Messen zu den bekannten Terminen. „Zusätzliche Maßnahmen zur Lenkung der Besucherströme oder der Erhöhung des Hygienestandards werden in Absprache mit den jeweiligen Betreibern der Veranstaltungsorte vorbereitet. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass einzelne oder alle Termine abgesagt werden müssen“, heißt es in einer Mitteilung der Organisatoren. Sie haben mit einem Informationsbrief an die bereits zahlreich angemeldeten Aussteller gewandt. Gleichzeitig erhalten die angemeldeten Unternehmen die Möglichkeit, auf die neue Situation zu reagieren. Beispielsweise können sie zum 30. April von den Veranstaltungen zurückzutreten. „Schule macht Betrieb“ ist die regionale Ausbildungsmesse im Landkreis Mittelsachsen. Sie wird organisiert von den Arbeitskreisen Schule-Wirtschaft mit Unterstützung des Landkreises Mittelsachsen, der IHK Chemnitz – Regionalkammer Mittelsachsen, der Handwerkskammer Chemnitz, der Agentur für Arbeit Freiberg sowie der GIZEF GmbH Freiberg. Ansprechpartner: GIZEF GmbH, Projektassistenz Caroline Mitev, Telefon 03731 781-131, E-Mail: mitev@gizef.de
Maskenpflicht im Verbund der Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH
Im Verbund der Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH gilt neben dem Besuchsverbot ab sofort eine Maskenpflicht. Dies betrifft insbesondere das Klinikum Mittweida, in dem Patienten der Notfallambulanz, Funktionsabteilung und Physiotherapie – aber auch Lieferanten und Mitarbeiter von Firmen – aufgefordert werden, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu verwenden. Die Radiologische Gemeinschaftspraxis, die im Klinikum ansässig ist, ist davon nicht ausgenommen, da deren Patienten sich ebenfalls im Klinikum aufhalten. Die Regelung soll auch in den über 20 Praxen des Medizinischen Versorgungszentrums zum Tragen kommen. „Wir hoffen, dass es bereits in den nächsten Tagen für die Meisten von uns eine Selbstverständlichkeit sein wird, eine Maske zu tragen. Es genügt die eigene Mund-Nasen-Bedeckung, die auch beim Einkaufen verwendet wird. Wir möchten an die Menschen appellieren, dass es wichtig ist, sich selbst und andere zu schützen", so Geschäftsführer Florian Claus. Notfallpatienten erhalten direkt bei der Anmeldung eine Mund-Nasen-Bedeckung, die im Anschluss an die medizinische Versorgung wieder abgegeben wird.
Digitale Lehrformate bleiben im Semester an der TU Bergakademie die Regel
Die mehr als 500 Lehrveranstaltungen im digitalisierten Format werden bis zum Ende des Sommersemesters weiter online durchgeführt. Hinzu kommen ab Anfang Mai einzelne nicht durch kontaktlose Lehrformate ersetzbare Veranstaltungen, wie zum Beispiel Praktika in Chemie oder Geologie, die vor Ort und unter Einhaltung besonderer Hygienemaßnahmen durchgeführt werden. Weiterhin passt die Universität die Bedingungen für Prüfungen des Sommersemesters flexibel an die aktuellen Verhältnisse an. Verschobene schriftliche Prüfungen (Präsenzprüfungen) des Wintersemesters 2019/2020 werden beispielsweise soweit möglich und unter Berücksichtigung besonderer Hygienebedingungen auf das Ende des Sommersemesters 2020 gelegt. Der Hochschulleitung sei es laut einer Mitteilung daran gelegen, den Studierenden ein erfolgreiches Sommersemester in verantwortbarer Weise zu ermöglichen. Weitere Informationen unter: https://tu-freiberg.de/corona