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27.01.2025
Im Foyer des Haupthauses legte der erste Beigeordnete Dr. Lothar Beier heute einen Kranz nieder. „Nationalsozialismus – das steht für millionenfachen Mord und Grausamkeit schlechthin. Es ist gerade heutzutage wichtig, sich die Dimensionen dessen, was damals passiert ist, vor Augen zu führen“, so Dr. Beier. Er erinnerte an das Leid der Menschen in den Konzentrationslagern (KZ) sowie auf den Todesmärschen. „Die Rückschau mahnt uns, dass so etwas nie wieder geschehen darf. Antisemitismus darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben und wir dürfen das Geschehene nicht verleugnen“, so der erste Beigeordnete. Zudem erinnerte er an die Geschichte des Gebäudes an der Frauensteiner Straße 43 in Freiberg. Seit 2018 trägt es den Namen „Werner-Hofmann-Haus“ und erinnert an Werner Hofmann. 28 Jahre war er Werkleiter der Produktionsstätte für elektrotechnisches Porzellan und gleichzeitig anerkannter Wissenschaftler an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Als Jude wurde er von den Nationalsozialisten verfolgt und seines Lebenswillen beraubt. 1939 beging er Suizid. Gleichzeitig ist das Werner-Hofmann-Haus ein Ort der Erinnerung an 1000 jüdische Frauen, die in einem Außenlager des KZ Flossenbürg in Freiberg unter menschenunwürdigen Lebensbedingungen untergebracht waren und in den Arado Flugzeugwerken Zwangsarbeit verrichten mussten.
Vor dem Kreisarchiv in Mittweida ist heute ein Stolperstein verlegt worden. Er erinnert an Irmgard Kuth. Sie wurde 1927 in Flößberg bei Rohburg geboren. Irmgard erkrankte bereits im Kindesalter. Vermutlich litt sie an Epilepsie und kam in die „Anstalt Katharinenhof in Großhennersdorf“, die einst als „Königlich Sächsische Landesanstalt für schwachsinnige Kinder“ gegründet worden war. Aus welchem Grund sie am 17. Oktober 1939 in das Erziehungs- und Pflegeheim in Mittweida verlegt wurde, ist nicht überliefert. Ihr Zustand verbesserte sich nicht, so dass die 13-jährige am 29. Januar 1941 in die Heil- und Pflegeanstalt in Zschadraß überführt wurde. Am 3. März wurde sie mit weiteren Patienten mit einem Transport („Aktion T4“) in „eine andere Anstalt“ gebracht. Mit dieser unklaren Angabe in der Patientenbegleitkarte wurde das Verlegungsziel verschleiert. Tatsächlich wurde sie in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein gebracht, um dort noch am selben Tag mit Gas ermordet zu werden. An der feierlichen Gedenkzeremonie nahmen neben der Leiterin der Abteilung Jugend und Familie Heidi Richter sowie die Koordinatorin für Extemismusprävention Katrin Dietze auch der Oberbürgermeister der Stadt Mittweida Ralf Schreiber sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadtratsfraktionen der Hochschulstadt teil. Musikalisch umrahmt wurde die Verlegung von einem Blechbläsertrio der Musikschule Döbeln unter der Leitung von Andreas Berger.
Der 27. Januar ist der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch Soldaten der Roten Armee. 1996 wurde er zum bundesweiten Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erhoben. Der 27. Januar ist gleichzeitig der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, ausgerufen von den Vereinten Nationen.