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21.10.2017
„Es war eine Herausforderung für Rettungsdienst und Notaufnahmen“, erklärt Jana Lützner, die zuständige Referatsleiterin im Landratsamt. Die Alarmierungspläne für einen solchen Fall wurden hochgefahren und die Beteiligten waren schnell einsatzbereit. In der Regel dauert es rund zwei Stunden und die Zeiten wurden diesmal unterboten. Landrat Matthias Damm zollte den Teilnehmern großen Respekt. „Auch wenn jeder wusste, dass es eine Übung war, wurde mit Hochdruck in den Einrichtungen gearbeitet und die Patienten behandelt. Es war eine große Leistung der Ärzte und Pfleger“, so Damm. Es beteiligten sich die Kliniken in Leisnig, Döbeln, Mittweida, Hartmannsdorf und Freiberg. Unterstützt wurde der Test durch mehrere Hilfsorganisationen. Hierzu zählen die Kreisverbände des Deutschen Roten Kreuzes Döbeln-Hainichen, Freiberg und Rochlitz sowie die Johanniter aus Leisnig und die Malteser aus der Rettungswache Burgstädt. „Dieser Tag zeigt auf, dass es ohne ehrenamtliche Helfer im Bereich Katastrophenschutz nicht geht – vom Sanitäter, über den Fahrer bis hin auch zur Verpflegung“, so Damm. Die Gesellschaft sei darauf angewiesen und er nutzte diese Übung, um sich bei den vielen ehrenamtlich Tätigen zu bedanken.
Angenommen wurde eine Gasexplosion mit rund 110 Verletzten im Stadtgebiet Mittweida, neben Leichtverletzten gab es zwölf Schwerstverletzte und 34 Schwerverletzte. Mit Hilfe eines öffentlichen Aufrufes meldeten sich Freiwillige, um als Statisten mitzuwirken. Diese wurden geschminkt und bekamen eine Einweisung durch einen Rettungsassistenten zu ihren vermeintlichen Verletzungen von einer Prellung, über gebrochene Knochen bis hin zur Wehentätigkeit bei einer Schwangeren. Dabei musste über Schmerzen geklagt oder gar geschrien werden. „Es sollte so realistisch wie möglich sein, mitunter wurden Patienten auch gegipst“, so Lützner. Die Opfer wurden in drei Kategorien eingeteilt von leicht bis schwerstverletzt. 20 Fahrzeuge waren im Kreisgebiet zwischen den Krankenhäusern und Mittweida unterwegs. Allein am Standort des Landratsamtes in der Hochschulstadt waren 240 Personen in die Übung involviert, hinzukommen die Beschäftigten in den Klinken.
Ein in die Übung eingebundener Rettungswagen aus Burgstädt meldete sich kurzfristig ab, da die Sanitäter bei einem Unfall an der Auffahrt Hainichen der A4 halfen - per Zufall kamen sie vor Ort. Zwischenzeitlich übernahm der normale Rettungsdienst mit Notarzt. Krankenhäuser zeigten an, dass sie entgegen den Erwartungen noch weitere Kapazitäten für drei schwerst- und mehrere leichtverletzte Personen haben.
„Jede Klinik und das Landratsamt werden in den kommenden Wochen den Tag auswerten, im Anschluss alle gemeinsam“, so Lützner. Geplant sei eine erneute Erprobung in so einer Dimension zunächst nicht, aber in einem kleinen Rahmen im kommenden Jahr durchaus denkbar.