Neulandgewinnerin Annett Schrenk beendet nach vier Jahren die Projektförderung.
Vier Jahre lang begleiteten Sie als Neuland-Gewinnerin der Robert Bosch Stiftung das Projekt „Wir für die Region − Stärkung von Vereinsarbeit im ländlichen Raum". Welches Fazit ziehen Sie? In den vier Jahren konnten wir 25 Klein-Projekte in 19 Orten des Landkreises durchführen. Insgesamt flossen fast 100.000 Euro in diese Projektförderung. Die Projekte waren dabei sehr unterschiedlich und spiegeln die Vielfalt von ländlichem Leben wider. Mich freute besonders, dass vor allem auch die kleinen Ortsvereine in den Ortsteilen der Kommunen den Mut hatten, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Das zeigt, dass das Projekt vor allem dem Förderbedarf kleinerer, engagierter Projektträger entsprach, die sich sonst kaum an Förderprogrammen beteiligen. Dieser Erfolg macht deutlich, dass es möglich ist über kleinere Projektfonds die Vereinslandschaft zu erreichen und zu festigen.
Inwiefern? Die Idee hinter dem Projekt war, mit überschaubaren finanziellen Mitteln Vereine zu befähigen Einwohnerinnen und Einwohnern ihrer Orte zu aktivieren, um etwas für ihre Heimatorte zu bewegen. Die Projektergebnisse belegen, dass es den Vereinen bei der Projektumsetzung wirklich gelungen ist, Klein und Groß ins Boot zu holen und gemeinsam etwas zu schaffen. Gleichzeitig wurde deutlich, dass auch die einheimischen Unternehmen fast immer bereit sind, mit Sachleistungen zu unterstützen, wenn die Idee gut ist. Der Mehrwert, der so in den Kommunen entstanden ist, ging nach meinen Erfahrungen meist über die zur Verfügung gestellten Fördermittel hinaus.
Wenn die Ergebnisse so gut sind, warum wird es keine Neuauflage des Projektes geben? Die Robert Bosch Stiftung war bereit, dem Landkreis Mittelsachsen über vier Jahre lang die finanziellen Mittel für die Klein-Projektförderung zur Verfügung zu stellen. Diese Förderung läuft jetzt aus. In den letzten beiden Jahren unterstützten auch der Landkreis Mittelsachsen und die Sparkasse Mittelsachsen diesen Fonds finanziell. Dass die Idee gut ist, daran besteht kein Zweifel im Landkreis. So wurde über das Bundes-Projekt „Land(auf)-Schwung“ ebenfalls ein Mikroprojektfonds etabliert. Außerdem tragen sich einige LEADER-Gebiete mit der Idee einer Mikroprojektförderung und versuchen nun, diese Förderung auf einen rechtlich sauberen Boden zu stellen.Ich hoffe, dass es in Zukunft in der einen oder anderen Art eine Mikroprojektförderung im Landkreis Mittelsachsen geben wird.
Internet
www.landaufschwung-mittelsachsen.de