Kreistag beschließt Bereichsplan Rettungsdienst

03.10.2024

In der Sitzung am 2. Oktober ging es in drei Tagesordnungspunkten um den Bereich Katastrophenschutz und Rettungsdienst. Außerdem wurde ein Bericht zur Nutzung des Bildungstickets vorgestellt. 

Entschädigung für ehrenamtliche Führungskräfte im Katastrophenschutz

Die Satzung, in der die Entschädigung für ehrenamtliche Führungskräfte im Katastrophenschutz geregelt wird, wurde überarbeitet. Sie Sätze wurden erhöht und weitere Führungskräfte, wie stellvertretende Zugführer mit aufgenommen, sodass auch diese eine Aufwandsentschädigung bekommen. „Das soll als Anerkennung des Ehrenamtes verstanden werden“, sagt Jacqueline Preiß. Der zeitliche, materielle und finanzielle Aufwand und zusätzliche Belastung soll entsprechend gewürdigt werden.

Der Landkreis hält zehn Katastrophenschutzeinheiten vor. Sie werden von Ehrenamtlichen geführt, die auch die personelle Besetzung sicherstellen müssen. Hinzu kommen Dienst- und Ausbildungspläne und die Teilnahme an Übungen.

Bereichsplan Rettungsdienst

Auf Grundlage von Einsatzdaten eines Kalenderjahres ist ein Gutachten erstellt worden, um den Bedarf an Rettungs- und Krankentransportwagen in den einzelnen Rettungswachen zu ermitteln. Ergebnis: Besonders im Bereich der Notfallrettung besteht Bedarf.

„Das liegt zum einem an dem erhöhten Einsatzaufkommen, zum anderen an der Dauer der Einsätze“, erklärt Jacqueline Preiß. Denn die technische Ausstattung auf den Fahrzeugen werde immer besser, damit dauere die Behandlung vor Ort teilweise länger, gleichzeitig werden die Wege in die Krankenhäuser länger. Demzufolge muss der sogenannte Bereichsplan Rettungsdienst angepasst werden. Dazu gehört, dass die Vorhaltestunden gesteigert werden. Außerdem wird ab 2025 die Zahl der Rettungswagen um vier aktive und elf Reservefahrzeuge erhöht. Die Zahl der Krankentransportwagen wird um zwei Fahrzeuge reduziert. Erstmals ist auch die Vorhaltung eines Intensivtransportwagens im Bereichsplan erfasst.

Im Landkreis Mittelsachsen gibt es 17 Rettungswachen. 2023 gab es rund 80 000 Einsätze. Das entspricht einer durchschnittlichen monatlichen Anzahl von zirka 2300 Krankentransportfahrten und 3500 Rettungseinsätzen. Die Alarmierung des Notarztes erfolgte bei rund 16 Prozent der Rettungsdiensteinsätze.

Bericht zum Katastrophenschutz

Zum ersten Mal musste ein Bericht über die Vorsorge und Vorbereitung für den Katastrophenfall im Landkreis verfasst werden. Zu den Schwerpunkten im Berichtsjahr 2023 gehörte eine Gefahren- und Risikoanalyse, also welche Schadensereignisse sind für Mittelsachsen am wahrscheinlichsten und welche Schäden könnten dabei eintreten. Für den Landkreis sind das vor allem Hochwasserereignisse sowie Extremwetterlagen, beispielsweise Starkniederschläge, Blitzeis, Hagel oder ergiebige Schneefälle. Dementsprechend müssen die Einsatzpläne angepasst werden. „Prinzipiell sind wir solide aufgestellt“, sagt Jacqueline Preiß.  Eine vorausschauende Planung und Prävention seien unerlässlich, um die Bevölkerung und Infrastruktur effektiv vor möglichen Naturkatastrophen und anderen Gefahren zu schützen. Entscheidend ist, dass kontinuierlich in moderne Technologien, die Infrastruktur und Schulungen investiert werden, damit im Ernstfall alle bestens vorbereitet sind.

Nutzung des Bildungsticket

Das Bildungsticket wird in Mittelsachsen stärker genutzt. Das geht aus einem entsprechenden Evaluierungsbericht hervor, der im Kreistag vorgestellt wurde. Demnach nutzen 2023 rund 14 700 Personen durchschnittlich dieses Tarifprodukt, im März lag die Nutzerzahl bei knapp 15 200. Der Landkreis bezuschusst das Ticket für die Schülerinnen und Schüler bis Klasse 4 an Förder- und Grundschulen zusätzlich. So beträgt der Elternanteil in diesem Bereich nicht 180 Euro im Jahr sondern 60 Euro. Knapp 3900 mal wurde diese Familienförderung des Landkreises in Anspruch genommen, die Kosten liegen bei 530.000 Euro im Jahr. Deutlich wurde in dem Bericht auch, dass die Kosten für die Schülerbeförderung insgesamt immer weiter steigen. Der Landkreis gab 2023 rund 12,3 Millionen Euro dazu, in diesem Jahr wahrscheinlich 13 Millionen Euro. Die Verantwortlichen rechnen für das kommende Jahr mit einem steigenden Bedarf.