Amphibien: Schutzzäune werden aufgebaut

10.03.2025

In der vergangenen Woche wurde mit dem Aufbau der mobilen Leiteinrichtungen zum Schutz von Amphibien begonnen. Organisiert wird dies von der unteren Naturschutzbehörde (uNB) mit Hilfe der Straßenmeistereien des Landkreises, der betroffenen Städte und Gemeinden und unterstützt durch ehrenamtliche Helfer, den Naturschutzstationen Weiditz, NABU Kreisverband Freiberg und LPV Mulde/Flöha sowie dem NABU Regionalverband Erzgebirge. Laut unterer Naturschutzbehörde wird die Wanderung in Kürze einsetzen.

Die mobilen Amphibienleiteinrichtungen standen in den vergangenen Jahren außergewöhnlich lange an den Straßen im Durchschnitt sieben Wochen. „Dies war dem Wetter geschuldet, dass entweder zu kalt oder zu trocken für die Amphibienwanderung war, denn Amphibien benötigen für ihre Wanderung eine Nachttemperatur von wenigstens fünf Grad und Regen“, erklärt der Leiter des Referates Naturschutz Udo Seifert. Wie lange die Schutzzäune in diesem Jahr stehen, kann noch nicht gesagt werden.

Insgesamt sind im Landkreis Mittelsachsen 30 Konfliktpunkte zu betreuen. 2024 wurden 9882 Exemplare gerettet (2023: 10 825). „Es ist ein weiterer Rückgang an vielen Amphibienkonfliktpunkten festzustellen, vor allem der Molchpopulation. Dies ist der andauenden Trockenheit der vergangenen Jahre geschuldet, wodurch viele Laichgewässer austrocknen“, so Seifert. Zudem wird vermutet, dass die Amphibienwanderung 2024 witterungsbedingt bereits Anfang Februar einsetzte.

Die Tiere werden am Straßenrand in Fangeimer verbracht und über die Straße getragen. Gleichzeitig werden unter anderem Erhebungen zu Anzahlen und Arten geführt, um aktuelle Informationen zu den Vorkommen zu erhalten. Wichtig: Die Naturschutzbehörde bittet die Bevölkerung, die Amphibien in den Eimern (an den mobilen Amphibienzäunen) zu belassen. Durch ehrenamtliche Helfer werden die Eimer täglich zwei Mal geleert, die Amphibien nach Art und Geschlecht bestimmt und gezählt und durch die Behörde erfasst. Der Tierschutz wird durch die Leerungen gewahrt. 

An folgenden Straßenabschnitten werden die mobilen Amphibienleiteinrichtungen aufgebaut:

  • Staatsstraße (S) 210 zwischen Großwaltersdorf und Gränitz, im Weißbachtal
  • Kreisstraße (K) 7701 zwischen Marbach und Einmündung Waldkirchener Straße
  • K 7701 zwischen Ortsausgang Schellenberg Richtung Hohenfichte (Anbindung)
  • K 8251 im Bereich Ortseingang von Königshain
  • S 200 kurz nach Ortsausgang Erlau
  • K 8215 zwischen Höfchen und Kriebstein
  • K 7703 Fahrtrichtung recht aus Richtung Hausdorf
  • S 35 im Bereich des Krebsbaches in Döhlen
  • S 34 im Bereich der „Sieben Kurven“ in Hainichen
  • S 247 rechts von Niederelsdorf nach Oberelsdorf
  • S 247 rechts von Oberelsdorf nach Niederelsdorf
  • B 173 Memmendorf am Gasthof „Goldener Stern“
  • S 202 nach Ortsausgang Sachsenburg links in Fahrtrichtung Frankenberg
  • Straße der Stadt Mittweida Bürgerwald, an der S 201 rechts in Richtung Rossau, Staubecken
  • S 242 links von Mutzscheroda nach Altzschillen
  • K 7794 rechts zwischen Hohentanne und Rothenfurth
  • K 7717 rechts zwischen Reichenbach in Richtung Großvoigtsberg
  • Straße der Stadt Flöha zwischen Lärchenstraße und der Straße Am Pfarrwald
  • Gemeindestraße am Wald in Eppendorf an der Waldsiedlung
  • Gemeindestraße Chursdorfer Straße in Chursdorf links in Richtung Helsdorf
  • Gewerbegebiet auf dem Versandweg gegenüber der Firma Cyberport (blaue Werkshalle) Siebenlehn
  • S 185 in Rechenberg-Bienenmühle auf der Muldentalstraße rechts gegenüber dem Ökologischem Bad
  • S 211 an der Talsperre Rauschenbach, in drei Abschnitten
  • Gemeindestraße Geringswalde Forstgasse
  • Heidelbeerweg in Rossau (Wasserskianlage-Anbindung an die vorhandene stationäre Leiteinrichtung)
  • Freistraße und Kirchsteig in Langenau
  • Biensdorfer Straße in Biensdorf
  • Großweitzschen an der Kalkstraße
  • Hainichen am Wendehammer
  • Döbeln am Pferdeberg

Die gesamte Aktion im Interesse des Artenschutzes wird durch den Freistaat Sachsen anteilig gefördert.