Fragen und Antworten zum Thema Breitbandausbau

06.07.2023

Der Breitbandausbau im Landkreis läuft an vielen Stellen bereits, in anderen Gebieten steht der Baustart unmittelbar bevor. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger haben zum Thema Fragen beziehungsweise teilweise kursieren falsche Behauptungen. Antworten gibt das Breitband-Team der Kreisverwaltung.

Ich brauche keinen Glasfaseranschluss, DSL ist mir schnell genug. Wieso sollte ich mich jetzt anschließen lassen?

Wer einen geförderten Anschluss erhalten kann, würde sich jetzt die kostenlose Verlegung entgehen lassen. Der Anschluss muss nicht sofort genutzt werden. Mit zukunftsweisender Technologie wie Glasfaser wird das Gebäude attraktiver für jede Art der Nutzung und spätere Generationen. Egal, ob die Eigentümer selbst vom Glasfaser-Anschluss profitieren oder die Mieter. Wer sich erst später für einen Anschluss entscheidet, muss mit vergleichsweise hohen Installationskosten rechnen.

Die alten Kupferleitungen werden gekappt.

Ein Rückbau im Zuge des Glasfaserausbaues erfolgt nicht. Niemand wird zum Wechsel „gezwungen“. Es gibt Ankündigungen derzeitiger Grundversorger – in Ortslagen mit kompletter Glasfaserversorgung – die Abschaltung wegen der damit verbunden sinnvollen Energieeinsparung im Blick haben. Das geht aber nicht, ohne vorher Bestandkunden zu kontaktieren und hat mit den jetzigen Aktivitäten nichts zu tun.

Ich will, dass mein alter Anbieter im neuen Netz verfügbar ist (Open Access).

Das ausbauende Unternehmen muss dulden, wenn andere das Netz für das Erreichen ihrer Kunden nutzen wollen. Möchte der alte Anbieter das neue Netz nicht nutzen, kann auch der Landkreis nichts tun.

Kann ich mich an Glasfaser anschließen lassen, aber meinen alten Vertrag behalten?

Nein. Ein Produktwechsel von Kuper auf Glas und damit gegebenenfalls verbunden ein anderer Preis und ein neues Netzanschlussgerät muss man auch durchführen, selbst wenn der Bestandanbieter ausbaut.

Ist es nicht der gleiche Anbieter geht es nur über Anbieterwechsel oder Open Access. Das Produkt und die Technik müssen trotzdem getauscht werden.

Mein Nachbar bekommt einen Anschluss, ich nicht. Warum?

Geförderter Ausbau geschieht niemals flächendeckend, sondern anschlussgenau für Unterversorgte. Deshalb kann es beim Nachbarn schon wieder anders sein. Bautechnisch ist das in vielen Fällen nicht effektiv. Deshalb werden auch Anschlüsse, die unmittelbar an der Trasse liegen, gefördert. Das geht aber nur, wenn die Punkte zwischen zwei „weißen Flecken“ (weniger als 30 Mbit/s im Downstream) liegen.

Können zusätzliche Adressen aufgenommen werden?

Es ist bautechnisch logisch, dass in den geförderten Trassen ein großer Anteil an Reserven mitgeführt/gebaut werden kann, welche später zur weiteren Erschließung (die sogenannte Netzverdichtung) genutzt werden können.

In den Projekten können über die Reservekapazität, die direkt an den Trassen anliegenden Anschlussinhaber mit einer pauschalen Eigenbeteiligung Glasfaser bis ins Haus erhalten. Liegen diese unter 100 Mbit/s im Downstream, werden diese Hausanschlüsse im jetzigen Antragverfahren auch vollständig gefördert (rote Sterne auf der Karte Breitbandprojekte). 

Alle anderen Anschlüsse in diesen Ortslagen können derzeit leider nur eigenwirtschaftlich durch das bereits ausbauende oder ein weiteres Unternehmen erschlossen werden. Das wird flächendeckend nicht möglich sein, da nicht alle beteiligten Telekommunikationsunternehmen die notwendige unternehmerische Initiative zeigen oder derzeit über die notwendigen zusätzlichen Ressourcen verfügen. Der Landkreis kann nichts erzwingen, führt aber fortlaufend Gespräche mit der Telekommunikationsbranche. In einigen Gebieten starten derzeit bereits solche Ergänzungsprojekte.

Alle Anschlusspunkte können hier auf einer Karte eingesehen werden.