400 Mal „herzlich willkommen“ in der Nestbau-Zentrale

11.06.2020

Mittelsachsen scheint für manch einen schöner zu sein, als Bayern, Brasilien oder die USA. Kaum zu glauben? Doch. Schaut man sich die Statistik der Service-Beratungen der Nestbau-Zentrale an, sind zahlreiche interessante Fakten zu erfahren.

Am 4. Juni 2020 ging die 400. Anfrage innerhalb der vergangenen vier Jahre ein. Die allererste erreichte die Nestbau-Zentrale übrigens am 2. Februar 2016. Ein Mittelsachse suchte Unterstützung für den Umbau seines Wohnhauses. Der Kontakt zum zuständigen LEADER-Management wurde hergestellt. Mit diesem Beratungswunsch stand der Bleibewillige nicht allein: Eine Großzahl der Anfragen drehten sich um Fragen nach Wohnen in Mittelsachsen. 124 Personen ließen sich in Sachen Wohnraum, Miete, Mietkauf, Immobilienkauf, Grundstückssuche und Neubau von Wohngebäuden beraten und sich entsprechende Angebote vermitteln. Eng mit diesem Punkt verbunden sind Abfragen zum Thema „ländliches Bauen“. 92 Mal wurden professionelle Handwerker, tradierte Bauunternehmen oder Sanierungsfachleute gesucht – häufig mit dem Ziel, eine Bestandsimmobilie, ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude oder gar komplettes Hofensemble fachgerecht zu erhalten und einer nachhaltigen Nutzung zuzuführen.

Wer sich entscheidet in Mittelsachsen seinen Lebensmittelpunkt zu halten beziehungsweise dort zu gründen, möchte hier nicht nur leben, sondern meistens auch arbeiten. Allein 172 Personen nutzten den Nestbau-Service, um sich auf dem Arbeitskräftemarkt umzusehen und den Kontakt zu einem geeigneten Unternehmen herzustellen. Auf der anderen Seite ließen sich 46 mittelsächsische Unternehmer darüber informieren, wie sie ihre Stellenangebote auf der Homepage der Nestbau-Zentrale (www.nestbau-mittelsachsen.de) und dem Karriereportal Mittelsachsen veröffentlichen können. 134 Menschen hatten ursprünglich ihre Wurzeln in Mittelsachsen und äußerten den Wunsch, genau dorthin zurückzukehren. 40 Anfragende spielten mit dem Gedanken, sich hier neu anzusiedeln. Insgesamt 78 Mittelsachsen nutzten dagegen als „Bleibewillige“ die Gelegenheit, sich bei Jobwechsel oder Wohnungsfragen helfen zu lassen. Deutschlandweit stehen 80 Anfragen aus den alten Bundesländern, 226 aus den Neuen gegenüber. Auch Fragen aus dem internationalen Ausland sind nicht selten: Spitzenreiter ist die Schweiz mit sechs Anfragen, gefolgt von Österreich (drei), Polen und USA (je zwei) sowie Großbritannien, Brasilien und Rumänien.

Anfragen erfolgen meist in mehreren Bereichen gleichzeitig: wer nach Arbeit fragt, fragt meistens auch nach Wohnen und umgekehrt. Rückkehrer und Zuzügler benötigen zudem oft Auskunft zu Sanierung, Restaurierung, Denkmalschutz, ländliches Bauen und Handwerkerkontakte. Junge Familien informieren sich meist parallel zu Angeboten der Kinderbetreuung und über fortführende Schulen. Nahverkehr und Schulzubringer spielen ebenfalls eine Rolle. Eine Tendenz des vergangenen Jahres: Junge Familien ziehen aufs Land, nutzen die Vorteile des ländlichen Raumes, wünschen aber kurze Autobahnzubringen, um weiterhin in Zentren wie Leipzig oder Dresden zu arbeiten.

„Den Nestbau-Service zu entwickeln und umzusetzen, ist eine spannende Aufgabe. Wir freuen uns sehr über die gute Resonanz. Eine echte Überraschung sind die Anfragen aus Großbritannien, den USA und sogar Brasilien“, sagt Projektleiterin Anja Helbig.

Weitere Informationen sind auf der Homepage www.nestbau-mittelsachsen.de