Aus der Sitzung des Kreistages vom 15. Juli 2020

16.07.2020

Am 15. Juli tagte der mittelsächsische Kreistag in der HarthArena in Hartha. Themen waren beispielsweise die Unterstützung für Medizinstudenten oder der Kauf von Elektroautos.

Unterstützung für Medizinstudenten

Mit dem Programm „Rundum gesund – Ärztin/Arzt werden für Mittelsachsen“ sollen langfristig Ärzte für den Landkreis gewonnen werden. Dafür werden ab dem Wintersemester 2020/21 jährlich bis zu drei Medizinstudenten mit einem Stipendium unterstützt. Ziel ist es, dass diese sich später in Mittelsachsen als Arzt niederlassen. Das Stipendium wird für maximal sechs Jahre gewährt und beträgt 400 Euro monatlich. Hierfür verpflichten sie sich, alle Praxisphasen ihres Studiums und ihre Facharztausbildung soweit möglich an medizinischen Einrichtungen im Landkreis zu absolvieren. Zum Programm gehören außerdem eine persönliche Begleitung der Studierenden durch Fachärzte aus dem Landkreis und jährliche gemeinsame Veranstaltungen. Bei diesen Treffen lernen die jungen Menschen den Landkreis und seine medizinischen Einrichtungen kennen und knüpfen wichtige berufliche Netzwerke. Interessierte Studenten können ihre Bewerbung ans Landratsamt schicken. Über die Auswahl der Stipendiaten entscheidet der Landrat auf Vorschlag eines Auswahlgremiums, dem Vertreter der Kliniken, der Kreisärztekammer und die zukünftigen Mentoren angehören.

Wer gegen die Vereinbarung verstößt – das Studium zum Beispiel abbricht ­–, muss das Stipendium zurückzahlen.

„Unser Partnerlandkreis Calw ist schon seit mehreren Jahren auf dem Gebiet aktiv. Er hat gute Erfahrungen mit der Ergänzung der finanziellen Förderung durch eine ideelle Unterstützung gemacht“, erklärt der zweite Beigeordneter Jörg Höllmüller. Die Krankenhäuser im Landkreis sowie die Kreisärztekammer und im Kreistag vertretene Ärzte haben bei der Entwicklung des Programms mitgewirkt. Hintergrund des Programms ist der absehbar höhere Bedarf an Ärzten im Landkreis. Laut Kassenärztlicher Vereinigung gibt es aktuell 59 Zulassungsmöglichkeiten für Ärzte in Mittelsachsen. Besonders Hausärzte werden gebraucht. 

Erzieher werden in Freiberg ausgebildet

Am Beruflichen Schulzentrum für Agrarwirtschaft, Hauswirtschaft und Ernährung mit Fachschulzentrum Freiberg-Zug werden eine Berufsfachschule für Sozialwesen und eine Fachschule für Sozialwesen, Fachrichtung Sozialpädagogik eingerichtet. Dort werden Sozialassistenten und Erzieher ausgebildet. Der Bedarf an Fachkräften in diesen Bereichen ist hoch und die Ausbildung wird in der Region Freiberg noch nicht angeboten. Bisher gibt es diese Ausbildungsrichtungen im Landkreis in Rochlitz und Döbeln. Mit dem zusätzlichen Angebot in Freiberg soll keine Konkurrenz zum BSZ Döbeln-Mittweida entstehen, betont Jörg Höllmüller. Voraussichtlich ab dem Schuljahr 2021/2022 können die ersten Schüler aufgenommen werden. Ein neues Gebäude ist dafür nicht nötig. Die angehenden Sozialassistenten beziehungsweise Erzieher nutzen die vorhandenen Klassenzimmer und Fachkabinette in Freiberg auf der Turnerstraße.

Landratsamt kauft Elektrofahrzeuge

Das Landratsamt wird sich zwei weitere Elektrofahrzeuge für den Dienstwagenpool zulegen. Das beschloss der Kreistag im Zuge der Änderung des Maßnahmeplanes zur Umsetzung des Förderprogramms „Brücken in die Zukunft“. Insgesamt werden dann drei Elektrofahrzeuge beschafft und die dafür nötigen Ladesäulen an den Standorten Freiberg, Frauensteiner Straße und Leipziger Straße sowie am Hauptgebäude in Döbeln errichten. Notwendig wurde die Änderung des Planes, weil die Kosten einzelner Vorhaben gestiegen bzw. gesunken waren. Kosteneinsparungen ergaben sich zum Beispiel bei der Sanierung der Fassade des BSZ Freiberg an der Bergstiftsgasse und der Straßenmeisterei Hainichen sowie beim Pufendorf-Gymnasium in Flöha. Eine große Maßnahme, die brandschutztechnische Ertüchtigung und Schaffung der Barrierefreiheit für das Verwaltungsgebäude Am Rotvorwerk 3 in Freiberg, wird vorerst eingestellt. Im Zuge der Bauvorbereitung stellte sich heraus, dass sich die Baukosten um rund 50 Prozent erhöhen würden.

Mehr als 430 000 Briefe und Pakete jährlich

Für die nächsten vier Jahre soll die Firma City-Post Freiberg GmbH Co. KG Briefe, Postkarten, Päckchen und Paketen vom Landratsamt zustellen. Der Kreistag beauftragte den Landrat, den entsprechenden Zuschlag im Ergebnis eines Ausschreibungsverfahren zu erteilen. Jährlich verlassen etwa 433 000 Sendungen die Verwaltung. Deren Verteilung kostet rund 377.000 Euro. City-Post übernimmt bereits seit 2016 diese Dienstleistung und konnte gemessen an den vertraglich vereinbarten Inhalten durchweg überzeugen.

Personelles

Außerdem wurde der Peniger Lothar Börngen als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Chemnitz vorgeschlagen. Er führt dieses Amt bereits seit 2015 aus. Änderungen gibt es hingegen beim Verwaltungs- und Finanzausschuss. Dr. Torsten Bachmann wird reguläres Mitglied, bisher war er stellvertretendes Mitglied. Peter Krause als reguläres Mitglied wird abgerufen. 

Foto: Norbert Millauer

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