Ausgaben im Bereich Jugendhilfe deutlich gestiegen

24.11.2021

Der Verwaltungs- und Finanzausschuss hat überplanmäßige Ausgaben in Höhe von insgesamt 1,36 Millionen Euro für den Bereich Jugend und Familie bewilligt. Der Fehlbetrag setzt sich aus überplanmäßigen Aufwendungen im Bereich „Unterhaltsvorschuss“ und „Hilfen zur Erziehung“ zusammen.

Beim Unterhaltsvorschuss kam er zur Erhöhung der Ausgaben, weil die Beträge außerplanmäßig angehoben worden sind.

Der Fehlbetrag im Bereich „Hilfen zur Erziehung“ kann im Wesentlichen auf den Fallanstieg im Bereich Heimerziehung zugeordnet werden. „Familien, vor allem Alleinerziehende, fühlen sich im erhöhten Maß überfordert und teilweise nicht mehr in der Lage, ihre Kinder zu versorgen. Hinzu kommen die Auswirkungen der Corona-Pandemie“, erklärt Heidi Richter, Leiterin der Abteilung Jugend und Familie. Mit zunehmender Dauer der Einschränkungen entwickelten sich unter anderem durch die räumliche Begrenzung auf das häusliche Umfeld, die virtuelle Beschulung, ungewohnte ganztägige Betreuungssituationen mit Kleinkindern und Existenzängste bei Arbeitsplatzverlust komplexe Problemlagen in den Familien.

Die Anzahl der befristeten oder dauerhaften Fremdunterbringungen in einer stationären Erziehungseinrichtung steigt im Landkreis seit dem Jahr 2019 wieder an. Im Jahr 2018 waren es 123 Fälle, 2020 145 und im aktuellen Jahr bis zum 30. September 165.

Wie in der Vergangenheit hält der Zuzug von Familien, deren Kinder im Heim untergebracht sind, an. Für das Jahr 2021 waren bis zum 30. September insgesamt 16 Neufälle, die auf einen Zuständigkeitswechsel zurückzuführen sind, zu verzeichnen. Teilweise sind dabei bereits alle Kinder der Familie fremd untergebracht.