Drei Workshops zu Fragen der Baukultur und Siedlungsentwicklung

20.05.2022

In dieser Woche fanden Vertreter aus Kommunalverwaltung, Regionalmanagement, Architekten und Heimatvereine zu grundsätzlichen Fragen der Baugestaltung und der Siedlungsformen zusammen.

Eingeladen hatte Professorin Catrin Schmidt, Direktorin des Instituts für Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität (TU) Dresden. Die TU ist Projektpartner des Landkreises bei der Erarbeitung einer Bau- und Grünfibel für Mittelsachsen. Mit ihrem Team wurden die Besonderheiten der mittelsächsischen Dörfer und Städte den den Themenfeldern Siedlungsbau, Baukultur und Grünstruktur erforscht und besprochen. Der Mehrwert der historischen – und für Mittelsachsen einzigartigen - Kulturlandschaft zeigt sich insbesondere darin, dass jede Siedlungsform im Landkreis vorhanden ist: vom Guts- und Bauernweiler im Döbelner Lößhügelland angefangen bis zur Streubausiedlung in der Schwartenbergregion. Dementsprechend wurden die Tagungsorte gewählt: die „Ausspanne“ am Kleinen Vorwerk in Sayda, das Gut Haferkorn in Bockelwitz oder die Werkbank 32 in Mittweida als Beispiel für eine innovative und smarte Nachnutzung alter Werks- und Industriekultur.

In allen Teilregionen war man sich schnell einig: Die traditionellen Kulturlandschaften mit ihren gepflegten historischen Bauten bieten in Zeiten der Klimaanpassung und eines stärkeren Bewusstseins in Nachhaltigkeit und Ressourcen ökologische und soziale Vorteile.

Nun gilt es, aus den zahlreichen Impulsen und Ideen Entwicklungsleitlinien zu erarbeiten: Grundsätze, die in der Bauplanung und bei der Einfügung von Vorhaben am sensiblen Ortsrand eine Rolle spielen sollen – und in denen auch eine moderne Inwertsetzung mit Ergänzungsbauten nicht zu kurz kommt. Diese konkreten Bemühungen erfordern ein zunehmend stärker werdendes Verständnis für Bau- und Grünmaßnahmen, mit viel Gespür und mancherlei Kompromiss: Ohne sensible Gesprächs- und Beratungskultur keine Ortsentwicklung, aber auch keine Dorfbilderhaltung.