Ein Jahr ehrensache.jetzt in Mittelsachsen

09.05.2023

Anfang Mai zogen Macher und Nutzer der Ehrenamtsplattform gemeinsam mit Landrat Dirk Neubauer nach reichlich einem Jahr Bilanz. Und die fällt positiv aus.

Gestartet im März 2022 mit rund 20 Inseraten von Vereinen und gemeinnützigen Einrichtungen steigt die Zahl seitdem stetig. Insgesamt wurden schon mehr als 100 Inserate geschaltet, aktuell sind 75 Einsatzmöglichkeiten für ehrenamtliches Engagement im Landkreis online. „Mittelsachsen steht von allen beteiligten Landkreisen, was die Zahl der Inserate betrifft, am besten da“, so Katrin Sachs, Geschäftsführerin der Bürgerstiftung Dresden. Die Stiftung betreibt diese Plattform. Neue Ehrenamtliche sind bereits vermittelt worden. „Zum Beispiel zum Lichtpunkt e. V. in Freiberg oder für die Bewohnerküche im Hospiz Oederan. Ich freue mich, dass die Ehrenamtsplattform im Landkreis so gut angenommen wird“, ergänzt die für den Landkreis Mittelsachsen zuständige Koordinatorin Anne-Kathrin Gericke. Das zeigt sich auf ehrensache.jetzt in der Vielfalt an Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement in der Region. Beispiele hierfür sind Büchertauschprojekte, Begleitung im Hospizdienst, Mitwirkung beim Dampfmaschinenverein oder Unterstützung im Schwimmbad. „So können auch wir mit dazu beitragen, dass Menschen, die sich engagieren möchten, mit Vereinen und gemeinnützigen Organisationen zusammenkommen. Das macht beide Seiten glücklich. Für mich ist es immer schön zu hören, wenn wieder jemand ein passendes Ehrenamt für sich gefunden hat“, so Anne-Kathrin Gericke. Durch die vielen persönlichen Kontakte als Koordinatorin sei auch ein breites Netzwerk entstanden, vom Landratsamt über Kreisverbände bis hin zu den Vereinen und Ehrenamtlichen. „Dieses werden wir auch weiterhin durch Besuche und Austausch vor Ort pflegen und ausbauen“, ergänzt sie.

Die Plattform mittelsachsen.ehrensache.jetzt möchte eine unkomplizierte Schnittstelle bieten: Gemeinnützige Träger, Vereine und Initiativen suchen hier in ganz unterschiedlichen Handlungsfeldern mit ihren kostenfreien Inseraten ehrenamtlich Engagierte, die mitgestalten möchten. Freiwillige finden online und zeitlich flexibel ein für sie passendes Ehrenamt. Die digitale Vermittlung bringt so Einsatzstellen und Freiwillige im ganzen Landkreis zusammen. „Wir haben auf unsere Annonce vier Reaktionen bekommen, drei Personen sind in unser Projekt eingestiegen. Das ist für uns ein super Ergebnis, denn die ganzen klassischen Print-Anzeigen haben nicht funktioniert. Die Plattform ist für alle Seiten kostenlos. Als Einsteller haben wir wenig Aufwand. Aufwand und Nutzen sind super“, so Heike Hoffmanns Resümee von der Initiative „Sprache ist Brücke“ an der Technische Universität Bergakademie Freiberg. Katja Meusel, Sozialarbeiterin im Hospiz und Palliativdienst Begleitende Hände e. V. Oederan, ergänzt: „Wir haben im letzten Dreivierteljahr viele Neue gewonnen, die uns im Abendbrotdienst unterstützen. Jetzt suchen wir Musiker, die den Tag abwechslungsreich gestalten. Bei uns war das Ehrenamt sehr überaltert, die Plattform spricht auch ein jüngeres Zielpublikum an. Das ist gut.“

Seit 2019 betreibt die Freiwilligenagentur der Bürgerstiftung Dresden die Plattform www.ehrensache.jetzt zur Online-Vermittlung von Ehrenamtlichen in Dresden und Dank einer Förderung des Freistaates wurde ehrensache.jetzt seit Oktober 2020 auf die sächsischen Landkreise erweitert. Ein eigenes Koordinatoren-Team betreut die inhaltliche, redaktionelle und stets aktuelle Gestaltung der Plattform und ist zudem in den jeweiligen Landkreisen unterwegs.

In Sachsen betätigen sich rund 1,6 Millionen Menschen ehrenamtlich – das entspricht rund einem Drittel der Sachsen. „Wir haben in Mittelsachsen ein unheimliches Potential. Ich hätte da auch schon die eine oder andere Idee, wie die Plattform gegebenenfalls noch effektiver werden kann, wenn ich an das automatisierte Bespielen unterschiedlicher Kanäle denke“, so Landrat Dirk Neubauer, der in der Agenda 2030 die Digitalisierung als eine von vier Leitsäulen definiert hat. „Es braucht nicht immer für alles eine App. In diesem Fall ist der mobile Internetauftritt ausreichend“, so seine Einschätzung. „Der Erfolg von ehrensache.jetzt liegt für uns nicht nur in der simplen Anwendung, sondern vor allem im persönlichen Kontakt mit den Menschen vor Ort“, ergänzt Koordinatorin Anne-Kathrin Gericke.