Fast 13 000 Amphibien gerettet

30.06.2021

In diesem Jahr wurden etwas weniger Tiere an den Leiteinrichtungen gezählt. Dafür konnte eine ganz besondere Art kartiert werden.

Schon im Februar startete der Aufbau der mobilen Amphibienleiteinrichtungen an den mittelsächsischen Straßen. Auch in diesem Jahr standen sie, wie in den Vorjahren, außergewöhnlich lange an den Straßen – im Durchschnitt zehn Wochen. Dies war dem Wetter geschuldet, das entweder zu kalt oder zu trocken für die Amphibienwanderung war. Denn die Tiere benötigen für ihre Wanderung eine Nachttemperatur von wenigstens fünf Grad Celsius und Regen. Insgesamt waren im Landkreis Mittelsachsen 31 Konfliktpunkte zu betreuen.

„Nur durch den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer war es möglich, dass in den vergangenen Jahren tausende Amphibien vor dem sicheren Straßentod gerettet werden konnten – in diesem Jahr waren es 12 789 Exemplare, ein Minus von zirka 600 Amphibien zum vorigen Jahr“, so Udo Seifert, Referatsleiter Naturschutz im Landratsamt. Die Tiere werden am Straßenrand in Fangeimer verbracht und über die Straße getragen. Gleichzeitig werden unter anderem Erhebungen zu Anzahlen und Arten geführt, um aktuelle Informationen zu den Vorkommen zu erhalten.

Seifert: „Leider ist ein weiterer Rückgang der Amphibien festzustellen, vor allem im Hinblick der Molchpopulation.“ Dies sei der andauenden Trockenheit der vergangenen Jahre geschuldet, wodurch viele Laichgewässer austrocknen. Erfreulich sei allerdings, dass eine besondere Art, der Moorfrosch, im Landkreis kartiert werden konnte.

Bei den mobilen Amphibienleiteinrichtungen arbeitet die das Referat Naturschutz mit den betroffenen Städten und Gemeinden zusammen. Ehrenamtliche Helfer, die Naturschutzstation Weiditz, der NABU Kreisverband Freiberg und der Landschaftspflegeverband Mulde/Flöha sowie der NABU Regionalverband Erzgebirge unterstützten den Aufbau der Leiteinrichtungen.

An folgenden Straßenabschnitten wurden die mobilen Amphibienleiteinrichtungen aufgebaut:

  • S 210 zwischen Großwaltersdorf und Gränitz, im Weißbachtal
  • K 7701 zwischen Marbach und Einmündung Waldkirchener Straße
  • K 7701 zwischen Ortsausgang Schellenberg Richtung Hohenfichte (Anbindung)
  • S 205 vor Ortseingang Kleinwaltersdorf nach Bahnübergang
  • K 8251 im Bereich Ortseingang von Königshain
  • S 200 kurz nach Ortsausgang Erlau
  • S 32 zwischen Höfchen und Kriebstein
  • K 7703 Fahrtrichtung recht aus Richtung Hausdorf
  • S 35 im Bereich des Krebsbaches in Döhlen
  • S 34 im Bereich der „Sieben Kurven“ in Hainichen
  • S 247 rechts von Niederelsdorf nach Oberelsdorf
  • S 247 rechts von Oberelsdorf nach Niederelsdorf
  • B 173 Memmendorf am Gasthof „Goldener Stern“
  • S 207
  • an der Altgeringswalder Straße in Geringswalde
  • S 202 nach Ortsausgang Sachsenburg links in Fahrtrichtung Frankenberg
  • Bürgerwald, an der S 201 rechts in Richtung Rossau, Staubecken
  • S 242 rechts von Mutzscheroda nach Altzschillen
  • K 7794 rechts zwischen Hohentanne und Rothenfurth
  • K 7717 rechts zwischen Reichenbach in Richtung Großvoigtsberg
  • zwischen Lärchenstraße und der Straße Am Pfarrwald Flöha
  • an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße in Flöha an der KGA „Bergidyll“
  • am Wald in Eppendorf an der Waldsiedlung
  • rechts auf der Chursdorfer Straße in Chursdorf in Richtung Helsdorf
  • auf dem Versandweg gegenüber der Firma Cyberport (blaue Werkshalle) in Siebenlehn 
  • S 185 in Rechenberg-Bienenmühle auf der Muldentalstraße rechts gegenüber dem Ökologischem Bad
  • Pulverstraße links und rechts zur Zufahrt der Firma WECO Pyrotechnik Freiberg
  • S211 an der Talsperre Rauschenbach, in drei Abschnitten
  • Kirchweg Brand-Erbisdorf Mönchfreie Teiche
  • Heidelbeerweg an der Wasserskianlage Rossau, Anbindung an eine stationäre Station

Die gesamte Aktion im Interesse des Artenschutzes wird durch den Freistaat Sachsen anteilig gefördert.

Foto: Andrea Funke/Archiv