Feierliche Übergabe der neuen Rettungswache Flöha an den DRK-Kreisverband Freiberg e.V.

23.03.2018

Am heutigen Freitag, 23. März, ist der neue, lichtdurchflutete Anbau für die Rettungswache an der Turnerstraße 11 in Flöha an den Kreisverband Freiberg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) übergeben worden. In diesem sind Aufenthalts- und Funktionalräume untergebracht. Damit verbessern sich die Arbeitsbedingungen für die 41 Mitarbeiter.

Die Kosten belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Notwendig wurde der Bau, weil das Gebäude sowohl 2002 als auch 2013 vom Hochwasser betroffen war. In der Rettungswache Flöha sind ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) sowie jeweils zwei Rettungstransportwagen (RTW) und Krankentransportwagen (KTW) stationiert. Im vergangenen Jahr  war der Notarztwagen 2 238 Mal im Einsatz, der RTW 2949 Mal und der KTW  3094 Mal.  „Der Rettungsdienst ist eines der zentralsten Elemente der Daseinsvorsorge. Moderne Strukturen und Bedingungen sind sehr wichtig - auch für die Mitarbeiter. Denn sie setzen sich Tag für Tag selbstlos für das Wohl anderer, ihnen fremder Menschen ein, und tun alles dafür, um im Notfall deren Leben zu retten“, sagte Landrat Matthias Damm.

Ab Ende August wird am Standort Flöha zudem ein zusätzliches Fahrzeug für den Rettungsdienst stehen. Der Landkreis Mittelsachsen beschafft einen Schwerlast-Rettungswagen für adipöse Patienten. Das Fahrzeug wird dann für den gesamten Landkreis und auch für den Rettungszweckverband Chemnitz-Erzgebirge zur Verfügung stehen. Mit dem Fahrzeug können Patienten bis 350 Kilogramm Körpergewicht transportiert werden.

Die Kosten für den Bau der Rettungswache werden zu 100 Prozent vom Freistaat Sachsen und der Bundesrepublik Deutschland übernommen. Grundlage bildet die Richtlinie Hochwasserschäden 2013 Teil D – Aufbauhilfen für Träger öffentlicher Infrastruktur. Die Rettungswache Flöha wurde Anfang der 1990-er Jahre neu erbaut. Zum Hochwasser 2002 war sie komplett überflutet. Im Anschluss liefen Trocknungs- und Sanierungsarbeiten, sodass ab 2004 der Betrieb der Rettungswache wieder aufgenommen werden konnte. Beim Hochwasser 2013 waren die Sozialräume im Untergeschoss erneut betroffen. „Infolgedessen kam es zu extremem Aufstieg von Feuchtigkeit in der Rettungswache. Es erfolgte ein Gutachten und eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zur Sanierung oder Neubau. Ergebnis war, dass ein Neubau wirtschaftlicher als die Sanierung ist“, erläuterte Jana Lützner, Referatsleiterin Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz im Landratsamt Mittelsachsen.

2015 begann die Planung. Der Neubau sollte an der bestehenden Rettungswache angegliedert und die vorhandenen Garagen weiter genutzt werden.  Der Neubau steht nun oberhalb des Hochwasserniveaus. Nachdem am 17. Juni 2016 der positive Fördergeldbescheid vom Freistaat Sachsen eingetroffen war, begann im August 2016 der Bau eines zweigeschossigen Funktionalgebäudes an die bestehende Fahrzeughalle mit Aufenthalts-, Umkleide-, Ruhe- und Sanitärräumen sowie Notarztzimmer, Apotheke und Verwaltungsraum.

Im Februar dieses Jahres konnten der Anbau fertiggestellt werden. Der Kostenrahmen von 1,3 Millionen Euro wurde nicht überschritten. „Es sind noch letzte Restarbeiten in der Fahrzeughalle durchzuführen sowie die Auflage aus dem Fördermittelbescheid, der Rückbau der alten Rettungswache, umzusetzen“, so Jana Lützner.

Hintergrund:

Der Landkreis ist Träger des Rettungsdienstes. Weitere Rettungswachen im Landkreis befinden sich in den Bereichen Rochlitz, Hainichen/Frankenberg/Mittweida, Freiberg, Flöha und Burgstädt sowie im Bereich Döbeln. Der Landkreis ist seit diesem Jahr Träger des Rettungsdienstes in ganz Mittelsachsen. Der Altkreis Döbeln wurde bis zum Jahresende 2017 vom Rettungszweckverband der Versorgungsbereiche Landkreis Leipzig und Region Döbeln betreut. Dieser wurde zum 31. Dezember aufgelöst. Der Kreistag beriet über einen entsprechenden öffentlich-rechtlichen Vertrag zur Abwicklung des Verbandes. Im gesamten Landkreis sind sieben NEF, 31 RTW und 29 KTW verfügbar. Sie rückten 2017 insgesamt zu knapp 83.000 Einsätzen aus (NEF: 14.409, RTW 37.505, KTW 30.980).

Landrat Matthias Damm hat die Rettungswache symbolisch an die Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes Freiberg übergeben. Foto: André Kaiser