Jugendhilfeausschuss vergibt Fördermittel

26.02.2019

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner gestrigen Sitzung über die Vergabe von Fördermitteln entschieden. Sie dienen für die Jahre 2019 und 2020 der Finanzierung zahlreicher Jugendeinrichtungen, Angebote und der Schulsozialarbeit.

„Dank des Doppelhaushaltes können Fördermittel für die Haushaltsjahre 2019 und 2020 beschlossen werden, was zu Verwaltungsvereinfachung und mehr Planungssicherheit beträgt“, erklärt die Leiterin der Abteilung Jugend und Familie im Landratsamt Heidi Richter. Die Mitglieder entschieden über die Verteilung von rund neun Millionen Euro, die neben dem Landkreis durch den Freistaat Sachsen, Finanzierungsanteilen der kreisangehörigen Städte- und Gemeinden sowie Eigenmitteln der freien Träger mitgetragen werden.

Ein Schwerpunkt der Förderjahre 2019/2020 ist die Schulsozialarbeit. An mittlerweile 37 Bildungseinrichtungen wird dieses Angebot vorgehalten. Dazu zählen Oberschulen, Schulen mit verschiedenen Förderschwerpunkten, zwei Gymnasien und eine Grundschule. Ab dem Schuljahr 2019/2020  kommt die Grundschule „Clemens Winkler“ in Freiberg hinzu. „Eine Regelung des Freistaates sieht die Förderung einer Vollzeitkraft Schulsozialarbeit an jeder Oberschule in öffentlicher Trägerschaft vor. Der Ausbau an den anderen Schularten richtet sich nach den im Gesamtkonzept des Landkreises beschriebenen Bedarfskriterien für Schulsozialarbeit.“ erläutert Heidi Richter. „Junge Menschen stehen in der heutigen Gesellschaft vor der Herausforderung, zunehmend verändernde Lebenslagen zu bewältigen. Die bisher positiven Erfahrungen zeigen: Schulsozialarbeit unterstützt dort, wo Hilfe besonders gebraucht wird.“

Die Personalkosten für Schulsozialarbeit  an Oberschulen in öffentlicher Trägerschaft werden zu 100 Prozent durch den Freistaat, alle anderen Kosten mit 80 Prozent sowie Mitteln des Landkreises, der Schulträger und den Eigenmitteln des freien Trägers finanziert. Rund 2,3 Millionen Euro je Haushaltsjahr wurden allein in diesem Bereich verteilt.

Insgesamt 63 Anträge wurden für die Förderung von hauptamtlichen Fachkräften in der offenen und mobilen Jugendarbeit und zur Unterstützung von ehrenamtlichen Angeboten gestellt. Diese werden je Haushaltsjahr mit rund einer Million Euro gefördert. „Wir freuen uns, dass es dank dem Engagement zahlreicher junger Menschen flächendeckend Jugendvereine und offene Treffs in Mittelsachsen gibt. 51 Angebote erhalten Unterstützung für das Ehrenamt“, erklärt Heidi Richter.

Erstmals wird im Landkreis Mittelsachsen eine Koordinierungs- und Beratungsstelle für „Internationale Jugendarbeit“ gefördert. Internationale Jugendarbeit und Austausch ermöglicht Kindern- und Jugendlichen die Welt durch eigene Erfahrungen zu entdecken und stärkt die Verständigung untereinander. Die Fachkraft soll Träger und Jugendvereine im gesamten Kreis rund um das Thema „Internationale Jugendarbeit“ beraten und bei der Umsetzung von Projekten begleiten.

Des Weiteren erhalten mehrere freie Träger finanzielle Unterstützung für die Arbeit im Rahmen der Jugendgerichtshilfe oder der Familienbildung. Gefördert wird ebenfalls die Jugendverbandsarbeit, wie der Kreisjugendring und der Kreissportbund. Darüber hinaus  werden präventive Angebote für die Suchtprävention,  das Kinder- und Jugendtelefon, Projekte zur Medienkompetenzentwicklung und erstmals eine mobile Fachstelle gegen sexuelle Gewalt unterstützt.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt behandelte die Fördermittelvergabe für Investitionen im Bereich Kindertageseinrichtung und Kindertagespflege. Rund 577.000 Euro und Ausgaberestmittel aus dem Vorjahr von rund 10.000 Euro stellt der Freistaat für 2019 zur Verfügung, die der Landkreis mit einem Anteil von 10 Prozent komplementär finanziert.  „Die Gelder gehen vordergründig in die Neuschaffung oder den Erhalt bestehender Kitaplätze“, so Heidi Richter, konkret nach Großschirma, Hartha und Waldheim. Weitere Fördermittel können für Sanierungsarbeiten und die Verbesserung im Bereich Sicherheit und Brandschutz eingesetzt werden, zum Beispiel in Kindertagesstätten in Döbeln, Sayda, Crossen, Leisnig, Mühlau oder Reinsberg. Der Beschluss des Jugendhilfeausschuss über die Fördermittel des Freistaates für Kita-Investitionen steht noch unter Vorbehalt.  Die finale Entscheidung trifft der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages im Frühjahr.