Jugendhilfeausschuss: von Familienhebamme bis Familienbegleitung

25.02.2020

Im Landkreis gibt es mehrere präventive Projekte für den Kinderschutz. Diese wurden den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses in der Sitzung am 24. Februar vorgestellt. Von Familienhebamme bis zur Familienbegleitung reicht das Spektrum.

„Ziel ist es, den Eltern und Kindern frühzeitig beizustehen und sie im Alltag zu unterstützen“, so die Leiterin der Abteilung Jugend und Familie Heidi Richter. Dabei wirken rund 60 ehrenamtlich Aktive zum Beispiel als Familienpaten und betreuen ab und an Kinder und entlasten die Eltern. 57 Familien wurden 2019 durch eine Familienhebamme unterstützt. Dieses Projekt ist vorwiegend für Eltern gedacht, die durch besondere Lebensumstände beziehungsweise Herausforderungen eine zusätzliche Unterstützung beim Start in die Elternschaft benötigen. „Angeboten wird außerdem für alle Eltern ein Besuch durch uns. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen in den vergangenen Jahren gemacht“, erklärt Richter. Die Projekte werden durch das Landratsamt oder freie Träger koordiniert, wie die aufsuchende Familienbegleitung. Sie könnte sich an eine Betreuung durch Familienhebammen anschließen und richtet sich an Familien in Lebenslagen, welche als besonders herausfordernd erlebt werden. Dazu können sowohl das Gefühl der Überlastung und Überforderung, sowie Trennung, finanzielle Schwierigkeiten und Unsicherheiten in Bezug auf Erziehung und Pflege des Kindes zählen. „Das Projekt bietet die Möglichkeit einer individuellen Beratung und Begleitung von Familien mit Kindern bis zum Schuleintritt. Das Angebot ist kostenfrei und freiwillig“, so Richter.

Träger sind das AWO Familienzentrum Döbeln, des DKSB Familienzentrum Freiberg und der CJD-Familientreff Mittweida.

Neuer Jugendhilfeplan beschlossen

Künftig gibt es ein sogenanntes Fachkraftbudget im Bereich der offenen Jugendarbeit in Clubs, Treffs oder der Straße. Das geht aus der neuen Fachplanung hervor, die im Jugendhilfeausschuss beschlossen wurde. Demnach können in den sieben Sozialregionen insgesamt 32 Sozialarbeiter, in den einzelnen Regionen zwischen zwei und sieben, eingesetzt werden“. Dies richtet sich nach der Anzahl der dort wohnhaften Kinder. „Gemeinsam mit den Kommunen möchten wir die Angebote der Jugendarbeit flexibler als bisher nach den unterschiedlichen regionalen Bedarfen planen und damit das Personal zielgerichteter einsetzen“, so Richter. Bisher waren die Stellen für die einzelnen Clubs und mobilen Angebote im  Sinne einer Orientierung konkreter vorgegeben.

Des Weiteren schreibt die Planung für die Jahre 2021 bis 2026 die bestehenden Angebote und Strukturen fort, wie die Unterstützung der von ehrenamtlich Tätigen getragenen Jugendverbandsarbeit durch hauptamtliche Koordinatoren bei der Sportjugend und dem Kreisjugendring, die Schulsozialarbeit oder Projekte der Sucht- und Gewaltprävention. „Wir haben in diesem Bereich eine Kontinuität und ein breites Angebot“, so Richter. Eingeflossen in die Planung sind die Ergebnisse der Umfrage unter Jugendlichen im vergangenen Jahr sowie die Hinweise und Meinungen der Träger der freien Jugendhilfe und der Verantwortlichen aus den Kommunalverwaltungen. Mit dem Beschluss ist die Grundlage für die Förderung von Angeboten und Einrichtungen im Bereich der Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes in den künftigen Jahren gelegt worden.