Jugendhilfeausschuss: Weitere Fördermittel beschlossen

05.04.2023

Der Jugendhilfeausschuss hat die Verwendung von Fördermitteln im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit in Höhe von 2,8 Millionen Euro bewilligt. Schwerpunkt bildete die Schulsozialarbeit.

Alle 39 bestehenden Schulsozialarbeit-Projekte an Oberschulen, Gymnasien, Grundschulen und Lernförderschulen im Landkreis können vollumfänglich fortgeführt werden. Der Landkreis erhält dafür rund 2,6 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen, was eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr von gut 200.000 Euro bedeutet. Damit können zunächst die verschiedenen Kostensteigerung ausgeglichen werden, außerdem gibt es auf Grund des erhöhten Bedarfs eine Stellenmehrung bei den Freiberger Oberschulen „Clara Zetkin“ und „Gottfried Pabst von Ohain“ um jeweils 0,25 Stellen. „Die Arbeit der Fachkräfte mit den Klassenverbänden richtet sich immer am Bedarf und den Themen der jungen Menschen aus. So werden an den Schulen beispielsweise grundlegend wichtige Themen, wie Gewaltprävention, Suchtprävention oder die Stärkung der Medienkompetenz junger Menschen von den Fachkräften in Form von Gruppenarbeit aufgegriffen“, so die zuständige Referatsleiterin aus dem Jugendamt Annett Voigtländer. Ein Tätigkeitsschwerpunkt der Schulsozialarbeit ist das regelmäßige Angebot von Einzelberatung und Einzelfallhilfe. In vertraulichen individuellen Gesprächen finden Schülerinnen und Schüler bei der Fachkraft Schulsozialarbeit Unterstützung für jegliche Fragen und Sorgen des schulischen Alltags und des Erwachsenwerdens. In den Beratungen finden die jungen Menschen zunächst Entlastung durch die Gewissheit, Gehör für die individuellen Probleme zu finden. Es werden gemeinsam Lösungen erarbeitet und bei Bedarf weitere Unterstützungsmöglichkeiten innerhalb der Familie, der Schule, des Freundeskreises und gegebenenfalls auch weiterer sozialer Dienste sowie Beratungsstellen eingebunden.

Weitere Fördergelder erhalten das „Spielhaus“ des Deutschen Kinderschutzbundes Döbeln e. V. und ,,Freizeit-Franz" des Erucula e. V. Mittweida. Sie decken Bedarfe im Schwerpunkt „Jugendarbeit in Sport, Spiel und Geselligkeit“ ab.

Der Kinderschutzbund Kreisverband Döbeln e. V. betreibt seit 2014 das „Spielhaus“ im Stadtzentrum Döbeln. Es ist ein niedrigschwelliges und kostenfreies Angebot für Kinder und Jugendliche im Alter bis 14 Jahre. Zwei Ehrenamtlerinnen sichern die Öffnungszeiten montags bis freitags von 13:00 bis 18:00 Uhr ab und organisieren kleinere Gruppenangebote. Die Nutzergruppen sind mit ihren Wünschen, Ideen und Hinweisen an der Gestaltung des Gesamtangebotes beteiligt. Die kreativen und bewegungsreichen Beschäftigungsmöglichkeiten, unter anderem durch die Ausstattung mit einem Indoor-Spielplatz, bieten auch bei schlechtem Wetter zusätzlichen Raum für eine sinnvolle, aktive Freizeitgestaltung. Ein Ziel ist es, die Benachteiligung in der Freizeitgestaltung für Kinder unter-schiedlichster Herkunft abzumildern und durch vielfältige Angebote einen nachhaltigen Mehrwert in der Angebotslandschaft der Stadt Döbeln zu schaffen. 

Der „Erucula“ e. V. unterhält mit einem umgebauten Linienbus den „Freizeit-Franz“ bereits seit 29 Jahren. Die Angebote werden von Nutzergruppen unter anderem aus dem Stadtgebiet Mittweida sowie den Gemeinden Rossau, Striegistal, Altmittweida und dem gesamten Kreisgebiet genutzt. In Mobendorf gibt es beispielsweise einen mit der Gemeindeverwaltung Striegistal fest vereinbarten Stellplatz, um Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Kontext von Flucht und Asyl außerschulische Freizeit- und Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen. Der „Freizeit-Franz“ wird auch zu besonderen Anlässen von Gemeinden, Institutionen, Schulen und Kitas gebucht. Das Leistungsspektrum umfasst, neben dem offenen Treff, beispielsweise handwerkliche und kreative Angebote, Medien- und Erlebnispädagogik, Bewegung mittels Sport und Spiel sowie Möglichkeiten zur Begegnung und zum Austausch.