Landkreis ist Bestandteil des Bundesprojektes „Kommunale Allianzen gegen Hass und Rassismus“

09.03.2024

Mittelsachsen ist im vergangenen Jahr dem Bundesprojekt „Kommunale Allianzen gegen Hass und Rassismus“ beigetreten und hat sich auf erste Handlungsschritte verständigt.

Ziel des Projektes ist es Strukturen aufzubauen, um kommunale Spitzen und Mitarbeitende der Verwaltung gegen Anfeindungen und Übergriffen zu schützen, wenn sie sich für demokratische Prozesse einsetzen und staatliche Aufgaben erfüllen. 

Landrat Dirk Neubauer: „Der gesellschaftliche Ton ist rauer geworden. Anfeindungen gegenüber politisch aktiven Personen werden häufiger. Und auch gegenüber den Beschäftigten der Landkreisverwaltung werden immer wieder Grenzen überschritten. Dem wollen wir mit unserem Beitritt zur Allianz etwas entgegensetzen und Antworten finden.“

Eine Antwort liegt darin, dass sich eine im vergangenen Jahr gebildete Steuerungsgruppe gezielt mit Strategien, Strukturen und Prozessen in der Landkreisverwaltung beschäftigt. So soll gemeinsam mit Beschäftigten von verschiedenen Fachbereichen, wie Stabsstelle Ausländer- und Asylangelegenheiten, Vollstreckung, der Abteilung Jugend und Familie und der Zulassungsstelle an einem Übergriffsmanagement gearbeitet werden, das eine schnelle und effiziente Reaktion auf Übergriffe auf Beschäftigte zulässt. Auch die Überprüfung von Beschwerdestrukturen und das Thema Fort- und Weiterbildung stehen auf der Agenda. So sollen die Resilienz das Beschäftigen, aber auch ihre Kompetenzen in schwierigen Arbeits- und Gesprächssituationen gestärkt werden.

„Uns ist es wichtig den Beschäftigten zu signalisieren, dass sie ein Anrecht auf Schutz haben, wenn sie ihren Dienst verrichten“, meint Bernhard Helbig, Leiter der Abteilung Organisation und Personal, der die Arbeit der Steuerungsgruppe hauptsächlich moderiert.  Auch der Personalrat des Landratsamtes unterstützt das Projekt und ist in der Steuerungsgruppe vertreten.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projektes ist ein Angebot für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Landkreises.  Auch hier soll gemeinsam mit den Mandatsträgern eine Tool Box entwickelt werden, die Handlungsmöglichkeiten aufzeigt und Wege eröffnet, aus diesen belastenden Situationen herauszukommen. „Viele, die ein kommunalpolitisches Mandat ausüben, haben Anfeindungen, Hetze im Netz oder Bedrohungen bereits erlebt. Das bleibt nicht ohne Spuren bei den Betroffenen. Wir brauchen aber diese Menschen, daher wird dieses Modul ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit sein“, meint abschließend Landrat Dirk Neubauer.

Die Arbeit des Landkreises wird dabei begleitet  vom IMAB Institut. Projektkoordinatorinnen sind die Extremismusbeauftragte Katrin Dietze und die Gleichstellungs- und Ausländerbeauftragte Annett Schrenk.