Mit Engagement zum lebenswerten Dorf: Niedersteinbach macht’s vor

27.03.2024

In dem kleinen Ort bei Penig entfällt durch den Schulabriss der letzte gemeinsame Treffpunkt für die Gemeinschaft. Eine aktuelle Mutmach-Geschichte erzählt, wie durch kreative Menschen und die Unterstützung der Nestbau-Zentrale ein neues aktives Dorfleben entsteht.

Dörfer im ländlichen Raum gelten heute oft als abgeschieden und langweilig. Treffpunkte wie Gaststätten, Schulen, Kindergärten fallen weg – und damit zentrale Plätze für Austausch und Miteinander.

Dass man auch diesen Entwicklungen begegnen und mit Enthusiasmus sowie einem hilfreichen Netzwerk ein Dorf „wiederbeleben“ kann, zeigen besonders Engagierte aus Niedersteinbach. Als vor ein paar Jahren dort die letzten Ankerpunkte für Gemeinschaftlichkeit wegfallen, gründen Kathrin Leberecht und Marcel Tischer mit weiteren Mitgliedern den Verein „nistplatz e.V.“ Er steht für den Niedersteinbacher Dorfplatz und hat sich zum Ziel gesetzt, den Ort aktiv und gemeinsam für alle Altersgruppen zu gestalten. „Mit dem Verein können wir Gelder für die Belebung des Dorfes akquirieren“, begründet die stellvertretende Vereinschefin Kathrin Leberecht die Entscheidung.

Die Nestbau-Zentrale bot vor allem zu Beginn der Neuorientierung mit dem Verein hilfreiche Unterstützung: „Auf der Internetseite der Nestbau-Zentrale informierten wir uns über Förderaufrufe und Wettbewerbe. Nach einem Telefonat mit Nestbau-Koordinatorin Helen Bauer hatten wir einen guten Überblick über weitere Möglichkeiten und Kontakte, die unsere Vereinsarbeit bereichern“, erinnert sich Vereinsvorsitzender Marcel Tischer.

Mit diesem neu gewonnenen Wissen nahm der Verein erfolgreich an Wettbewerben und Förderaufrufen teil. Das Leben im Dorf entwickelte sich durch die vonseiten des Freistaates Sachsen geförderten „Dorfwerkstätten“ und durch Preisgelder für neue Investitionen in den zentralen Dorfplatz. Kreative Ideen der Vereinsmitglieder wie, Picknickkonzerte, gemeinsame Backtage, Mitmachaktionen für Familien, tragen zum neuen Gemeinschaftsgefühl bei.

Kathrin Leberecht führt zudem seit einiger Zeit ihr Kulturgewölbe „Kalé“ im Ort – ein persönlich gehegter Traum, den sie sich verwirklicht hat. „Eine schöne Atmosphäre in Verbindung mit Kultur und kulinarischen Kleinigkeiten konnte ich mir gut vorstellen“.

Niedersteinbach gewinnt mit diesem Engagement nicht nur Wettbewerbe. Es gewinnt auch an Zusammenhalt und Attraktivität. Und zeigt, dass der ländliche Raum durch aktives Engagement ein liebenswerter „Nistplatz“ für Jung und Alt sein kann.

Während einer Mitmach-Aktion für Familien im Dorf traf Nestbau-Koordinatorin Helen Bauer die Vereinsmitglieder wieder für ein Interview. Die entstandene Mutmach-Geschichte gibt Einblick in den Niedersteinbacher Weg und zeigt aus eigenen Erfahrungswerten auf, was für ein aktives Dorfleben erforderlich ist. Sie ist auf der Internetseite der Nestbau-Zentrale veröffentlicht.