Modellvorhaben Land(auf)Schwung Mittelsachsen zieht Bilanz

10.03.2020

Am Freitagabend luden Entwicklungsagentur und die Landkreisverwaltung alle Land(auf)Schwung-Partner in das Flöhaer Veranstaltungszentrum „Alte Baumwolle“. Etwa einhundert Beteiligte waren gekommen: Projektnehmerinnen und Projektnehmer, Mitglieder der Begleitgremien und des Unterstützungsteams und die Verantwortlichen der Kreisverwaltung. Seit 2015 war Mittelsachsen eine von bundesweit nur 13 Modellregionen. Mit etwa 2,5 Millionen Euro Fördermitteln konnten Projekte umgesetzt werden, für die keine andere Förderung bereitstand. Eine große Chance, aber auch Herausforderung für die Mittelsachsen, durften sie doch selbst entscheiden, wo und wie sie die finanziellen Mittel einsetzen.

„Die Menschen machen das Dorf, nicht die Häuser“, resümierte Landrat Matthias Damm in seinem Grußwort. Fast zweihundert Menschen konnten aktiviert werden und engagieren sich nun nachhaltig für ihren Ort. In fast einhundert größeren und kleineren Vorhaben sind viele neue Dinge entstanden, die für eine bessere Lebensqualität auf dem Land sorgen – so zum Beispiel die Begegnungswerkstätten der Naturkinder Weißbach, der Grundschule Marbach oder des CJD in der Freiberger Bahnhofsvorstadt. Erleichterter Zugang zur medizinischen Versorgung ist nach der Erweiterung einer Arztpraxis in Hainichen und der Neugründung einer Hebammenpraxis in Frankenberg möglich geworden, zu Waren und Dienstleistungen beispielweise in Striegistal, Döbeln, Falkenau und Hetzdorf. Neue soziokulturelle Angebote gibt es unter anderem mit der tiergestützten sozialen Arbeit beim Reitverein in Hohenfichte, in den Jugendhäusern Roßwein und Hainichen oder im Dorfmuseum Gahlenz. Verbesserte Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung bieten etwa die Schwimmschule in Sachsenburg, die Senfmühle in Pappendorf oder die Kursküche im Großwaltersdorfer Trakehnerhof.

Stark vertreten waren vor allem die Engagierten aus Kultur, Theater und Museen. Mit kurzen Streiflichtern auf ihre Vorhaben luden sie ein zum Besuch der Rochsburg, der Schauweberei in Braunsdorf, des mittelsächsischen Theaters oder der Insect Lounge im Börnichener Schlosspark. „Wir sind ein gut entwickelter Kulturstandort“, meint Kathrin Hillig, Geschäftsführerin der Mittelsächsischen Kultur gGmbH. „Land(auf)Schwung hat uns ermöglicht, fehlende Puzzleteile zu ergänzen. Das Gesamtbild hat damit sehr gewonnen.“

Gute Neuigkeiten waren auch aus der Nestbau-Zentrale zu vernehmen. Die Ansprechpartnerinnen dieses sehr erfolgreichen Projektes helfen Zuzüglern und Bleibewilligen auch nach Programmabschluss bei Fragen rund um den Nestbau in Mittelsachsen weiter und, bieten ihren Service für Unternehmen weiter an. Einen Überblick über die Projektlandschaft gibt es unter www.landaufschwung-mittelsachsen.de.

Der Landrat dankt Anja Helbig für ihr Engagement beim Aufbau der Nestbau-Zentrale. Foto: Bianka Behrami