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25.11.2021
Auch wenn die Corona-Pandemie öffentlichkeitswirksame Aktionen kaum zulässt, so verweist die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Mittelsachsen, Annett Schrenk, dennoch auf die Bedeutung dieses Tages.
Gewalt gegen Frauen in welcher Form auch immer, ist auch im Landkreis kein unbekanntes Thema. Das Lagebild der Polizei vermeldete für das Jahr 2020 536 Fälle für den Landkreis – eine Zahl, die seit Jahren auf diesem Niveau stagniert. 427 Personen erfasste die Statistik als Opfer; die Mehrzahl davon sind weiblich. 78 Opfer waren sogar noch minderjährig.
„Die Ursachen von Gewalt im sozialen Nahbereich sind dabei vielgestaltig: Da spielen Überforderungen im Familienalltag, fehlende, weil nicht erlernte Strategien zur Konfliktschlichtung; Drogenkonsum genauso eine Rolle wie Eifersucht, Dominanz- und sexuelle Ansprüche. Sind die Ursachen auch unterschiedlich, die Auswirkungen sind immer gleich: neben physischen Folgen erleiden die Opfer nicht selten auch psychische Folgen, die das Leben noch jahrelang belasten“, so Annett Schrenk.
Umso wichtiger sei daher ein gutes Netzwerk an Beratungs- und Interventionsmöglichkeiten, die Betroffene in Anspruch nehmen können. So gibt es im Landkreis Mittelsachsen mit dem Frauenschutzhaus in Freiberg ein stationäres Angebot, in dem betroffene Frauen für einen längeren Zeitraum Schutz und eine neue Lebensperspektive finden können. Eine Beratung finden Betroffene auch bei IKOS Chemnitz. Sachkundige Ansprechpersonen finden von Gewalt bedrohte Frauen und Männer auch in den Polizeirevieren des Landkreises, bei der Opferhilfe Chemnitz oder bei den ehrenamtlichen arbeitenden Mitgliedern des Weißen Rings e. V.
Im kommenden Jahr soll der Landkreis Mittelsachsen eine eigene Interventions- und Koordinierungsstelle erhalten. Der Kreistag Mittelsachsen gab im September grünes Licht dazu. Zurzeit läuft dazu das Interessenbekundungsverfahren.
Wichtige Website: https://gewaltfreies-zuhause.de
Wichtige Telefonnummern:
25. November: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Am 17. Dezember 1999 verabschiedet die UN-Generalversammlung ohne Abstimmung eine Resolution, nach der der 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, auch „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“, bestimmt wurde.Damals zeigte sich die Generalversammlung „beunruhigt darüber, dass Frauen nicht in den vollen Genuss ihrer Menschenrechte und Grundfreiheiten kommen, und besorgt darüber, dass es nach wie vor nicht gelungen ist, diese Rechte und Freiheiten im Falle von Gewalt gegen Frauen zu schützen und zu fördern“. Alljährlich soll mit dem internationalen Gedenktag das öffentliche Interesse auf die Gewalt gegen Frauen gelenkt werden und Strategien zur Bekämpfung in den Mittelpunkt rücken
Hintergrund für die offizielle Initiierung des Aktionstages 1999 durch die Vereinten Nationen (Resolution 54/134) war die Entführung, Vergewaltigung und Folterung dreier Schwestern und ihre Ermordung im Jahr 1960. Die Schwestern Mirabal waren in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt worden.