Ruinen rufen Bauaufsicht auf den Plan

04.08.2020

Aktuell befinden sich 230 baufällige bauliche Anlagen im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Mittelsachsen als untere Bauaufsichtsbehörde in Überwachung.

Marode Häuser haben die Bauaufsicht in diesem Jahr schon in sechs Fällen auf den Plan gerufen. Ersatzvornahme lautet der Begriff, wenn der Landkreis aus Sicherheitsgründen einschreiten muss, weil der Eigentümer seinen Pflichten nicht nachkommt. Das mildeste Mittel ist dabei die Absperrung, die härteste Maßnahme der Abriss.

So geschehen in Waldheim auf der Bahnhofstraße 25. Seit Jahren war das Haus in keinem guten Zustand. Es erfolgte Ende 2019 der Komplettabriss des Gebäudes bei gleichzeitiger Sicherung der bestehenden Giebel zum Schutz der Nachbarhäuser. Rund 90.000 Euro hat das gekostet. Weil das Grundstück herrenlos ist, konnten die Kosten keinem Eigentümer in Rechnung gestellt werden. Noch einen Abriss gab es in Waldheim. Um die Breitscheidstraße 11 kümmerte sich die Bauaufsicht seit 2016. Der Abriss begann im Mai und wird etwa 150.000 Euro kosten. Endgültig abgerechnet wurde noch nicht. Für rund 12.600 Euro ist die ehemalige Geflügelhaltungsanlage in Lunzenau beseitigt worden. In Mutzscheroda ist im Mai der marode Gebäudekomplex „Grüne Tanne“ abgerissen worden, weil er eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellte. Die Kosten von zirka 125.000 Euro werden vom Landratsamt auf die Eigentümerin umgelegt.

In einem Fall musste die Denkmalschutzbehörde in Roßwein eingreifen: An der Bahnhofstraße 2 wurde mit den angekündigten Sicherungsmaßnahmen begonnen. Dabei wird zunächst das Gebäude beräumt und teilweise entkernt, um mittels Baugutachter feststellen zu lassen, welche Maßnahmen für die Notsicherung notwendig werden.

Insgesamt wurden durch die Bauaufsicht bisher 222.000 Euro angeordnet und für weitere 141 000 Euro Aufträge vergeben. Ab Ende August erfolgt zum Beispiel ein Abriss in Zschaitz, Am Burgberg 33.