Runde Sache – Dirk Korte baut Möbel auch ohne Ecken

10.12.2019

Der Landkreis Mittelsachsen hält auch 2020 an der Reihe „ländliches Bauen“ fest. Während der zwei Veranstaltungen in diesem Jahr präsentierten sich zahlreichen Besuchern 15 mittelsächsische Unternehmen.

Sie zeigten die baulichen sowie technischen Möglichkeiten auf, um beispielsweise denkmalgeschützte Häuser zu sanieren und nach modernen Ansprüchen zu nutzen. Die Vielfalt an Branchen war groß. Neben der Tischlerin, stellten sich unter anderem Gewölbesanierer, Fensterbauer, Inneneinrichter und Energieversorger vor. Häuslebauer holten sich Inspirationen und knüpften Kontakte zu Handwerkern. Die Unternehmer selbst nutzten die Gelegenheit für den Austausch von Kooperations-Ideen untereinander.

Über ihre jüngste Zusammenarbeit berichteten auf vergangenen Veranstaltung der Nestbau-Zentrale Mittelsachsen auch André Knipfer vom Natursteinwerk Mittweida und der Tronitzer Dirk Korte. Beim „Tischler-für-Ideen“ entstehen ungewöhnliche Möbelstücke - mit abgerundeten Ecken. Gemeinsam mit dem Natursteinwerk Mittweida entwarf er zudem Mobiliar aus Gabionen, welche mit Natursteinen befüllt werden. Als weiteren Kooperationspartner brachte André Knipfer den Steinmetz und Restaurierungsexperten Tobias Neubert mit. Für den Sachverständigen aus Halsbrücke ist Restaurierung ein wichtiger Arbeitszweig. Damit unterstützt der Handwerker beispielsweise junge Familien, um den geerbten historischen Drei- oder Vierseithof denkmalgerecht zu sanieren.

Denkmalgerecht saniert wurde auch das Gut Haferkorn in Dobernitz. Die behutsame Restaurierung des früheren Vierseithofes wurde mit zahlreichen Anerkennungen und Preisen gewürdigt. Heute bildet der ehemalige Vierseithof, jetzt Tagungs- und Seminarzentrum, eine wundervolle Kulisse für Unternehmen, die sich dem Bauen auf dem Lande verschrieben haben. Somit war das Areal als Austragungsort für die Nestbau-Veranstaltung hervorragend geeignet. In seinen Eröffnungsworten erinnerte Michael Heckel, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Bockelwitz, an die wechselhafte Geschichte von Dobernitz Nr. 9: „Ein Feuer wütete und hätte die Gebäude fast zerstört. Ungünstiger Wind ließ befürchten, dass der Brand auch auf den Ort übergreift. Drei Wochen schob die Feuerwehr Brandwachen. Schritt für Schritt wurde später wieder aufgebaut.“ Als derzeitiger Ortsrat freue er sich natürlich, dass das Dobernitzer Kleinod erhalten blieb.

„Am Beispiel Gut Haferkorns lässt sich eine hervorragende Umnutzung aufzeigen“, lobte Dr. Lothar Beier das Vorzeige-Objekt. Der erste Beigeordnete des Landkreises freute sich zudem über das Engagement der Unternehmer, im ländlichen Raum auf nachhaltige Weise Bausubstanz zu erhalten beziehungsweise sensibel zu sanieren: „So wird der Landkreis Mittelsachsen für Zuzügler und Rückkehrer immer attraktiver. Und Bleibewillige bekommen Unterstützung von erfahrenen Handwerkern. Das geht wunderbar Hand in Hand.“