Strahlenschutzübung in Mittelsachsen

15.07.2019

Bei der diesjährigen Katastrophenschutzübung des Landkreises in Oederan waren rund 100 meist ehrenamtliche Einsatzkräfte involviert. Sie kamen aus Oederan, Breitenau, Flöha, Niederwiesa, Milkau und Freiberg. „Ein solches Ereignis kommt sehr selten vor. Den letzten Einsatz mit einem radioaktiven Verdacht in Mittelsachsen gab es vor drei Jahren“, erläutert die Leiterin des Referates Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz Jana Lützner. Daher sei die Erprobung so wichtig.

Angenommen wurde ein Verkehrsunfall mit zwei Fahrzeugen und verletzten Personen. Ein Auto hatte die radioaktive Substanz Fluordesoxyglucose geladen, welche ausgelaufen war und eine Person kontaminierte. Dieser wollte Erste Hilfe leisten und kontaminierte wiederum ein weiteres Unfallopfer. Beide sollten schließlich ins Klinikum Chemnitz gebracht werden. Es ist eins von drei Krankenhäusern in Sachsen, das auf den Umgang mit solchen Fällen spezialisiert ist und vom Rettungsdienst dann angefahren wird. „Wir hatten das Ziel, die einzelnen Abläufe bei einem solchen Ereignis vom Umgang mit den Messgeräten über die Meldekette und natürlich das Zusammenspiel zwischen den Einsatzkräften zu proben“, so Lützner. Sie erklärt, dass es eine spezielle Verwaltungsvorschrift für nukleare Vorkommnisse in Sachsen gibt. Bei einem solchen Ereignis ist letztendlich der Freistaat in Form des Landesamtes für Umwelt und Geologie zuständig. „Von dort bekommen die Einsatzkräfte Hinweise und Anweisungen zum Umgang des jeweiligen Stoffes“, sagte Lützner.

Der zweite Beigeordnete des Landkreises Jörg Höllmüller war ebenfalls vor Ort und spricht seine große Anerkennung den ehrenamtlichen Helfern aus. Für das Gemeinwesen opferten sie ihre Freizeit, das könne man nicht hoch genug wertschätzen. „Neben den Übungen kommen zahlreiche Schulungen und Ausbildungsmodule hinzu. Nehmen wir das Beispiel Gefahrgut, hier gibt es immer wieder neuere Vorschriften und hohe Anforderungen an die Helfer, die viel Engagement einsetzen, um diese zu erfüllen“, so Höllmüller.