Teilnahme an bundesweitem Aktionsprogramm: Landkreis will Frauenanteil in der Politik erhöhen

03.05.2023

Bundesweit nur rund 28 Prozent: Noch immer sind Frauen in der Kommunalpolitik deutlich unterrepräsentiert. Der Landkreis Mittelsachsen will dies ändern und hat sich mit den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Meißen als Region Sachsens Mitte um eine Aufnahme in das bundesweite Aktionsprogramm beworben.

Vor wenigen Tagen erhielt die Region nun die Mitteilung über eine Aufnahme in das Programm. In den nächsten anderthalb Jahren werden in Zusammenarbeit mit dem Projektteam Förder- und Vernetzungsaktivitäten umgesetzt, um den Frauenanteil nachhaltig zu erhöhen. Dazu zählen unter anderem ein überparteiliches und überregionales Mentoring-Programm sowie Beratungsformate und Vernetzungstreffen. Eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit soll das Programm begleiten.

Das Projekt „Aktionsprogramm Kommune – Mehr Frauen in die Politik“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und von der EAF Berlin in Kooperation mit dem Deutschen LandFrauenverband e.V. (dlv) durchgeführt.

Zehn Modellregionen nehmen Arbeit auf

Eine unabhängige und fachkundige Jury hat im April unter Vorsitz des Ministeriums die zehn Regionen für den zweiten Turnus des Programms ausgewählt. Unter diese zehn Modellregionen hat es auch die Region Sachsens Mitte geschafft und wird ab Juni offiziell die Arbeit aufnehmen.

Mit nur durchschnittlich 28 Prozent sind Frauen in den kommunalen Vertretungen noch immer deutlich unterrepräsentiert. Bei den Landrätinnen liegt der Anteil sogar nur bei 9,5 Prozent und nur jedes zehnte Rathaus wird von einer Bürgermeisterin geführt.
Im Landkreis Mittelsachsen beträgt der Frauenanteil im Kreistag 18,4 Prozent in den Städte- und Gemeinderäten sind Frauen durchschnittlich mit 20 Prozent vertreten. Die Koordinierung und Durchführung des Programms in der Region Sachsens Mitte übernimmt die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Sächsische Schweiz – Osterzgebirge Teresa Schubert, im Landkreis Mittelsachsen fungiert die Gleichstellungsbeauftragte Annett Schrenk als Ansprechpartnerin. Die Partnerregionen bilden bis zum Beginn der nächsten Runde im Juni Steuerungsgruppen, um einen regionalen Aktionsfahrplan zu erarbeiten und die Aktivitäten vor Ort zu koordinieren.

Landrat Dirk Neubauer: „Wir erhoffen uns von der Programm-Teilnahme neue Impulse für eine Erhöhung des Frauenanteils in den Kommunen. Das betrifft sowohl strukturelle Fragen der Gremienarbeit, aber auch in der Gewinnung von Frauen für ein kommunalpolitisches Wahlamt.“

Die ausgewählten Regionen sind:

  • Landkreis Vorpommern-Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern
  • Kreis Ostholstein, Schleswig-Holstein
  • Drei Samtgemeinden der Hadler Region, Niedersachsen
  • Landkreise Cloppenburg & Vechta, Niedersachsen
  • Hochsauerlandkreis, Nordrhein-Westfalen
  • Landkreis Waldeck Frankenberg, Hessen
  • Landkreis Schweinfurt, Bayern
  • Landkreise Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Meißen & Mittelsachsen, Sachsen
  • Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt
  • Landkreise Jerichower Land, Börde und die Stadt Dessau-Roßlau, Sachsen-Anhalt

Das Aktionsprogramm Kommune

Das Aktionsprogramm Kommune – Frauen in die Politik! verbindet Motivation und Stärkung sowie bedarfsgerechte Unterstützung interessierter Kandidatinnen und bereits aktiver Politikerinnen, etwa über ein Mentoring-Programm mit Workshops oder Trainings. Die ausgewählten Modellregionen profitieren außerdem von diversen Förder- und Vernetzungsaktivitäten in der Region und darüber hinaus:

  • Regionale Beratung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen (zum Beispiel Zeit- und Sitzungskultur, Vereinbarkeit des kommunalpolitischen Amts mit Familie/Privatleben und Beruf, Prävention vor Übergriffen/Alltagssexismus);
  • Bundesweite Mentoring- und Qualifizierungsangebote für interessierte Frauen, Kandidatinnen, Amts- und Mandatsträgerinnen über eine digitale Mentoring-Plattform mit regionaler Begleitung und Austauschformaten;
  • Werkstattgespräche für interessierte Frauen, Kandidatinnen und Mandatsträgerinnen mit dem Ziel des Austauschs, der Qualifizierung und Vernetzung;
  • Vernetzungs- und Qualifizierungsangebote speziell für Bürgermeisterinnen;
  • Auftakt- und Vernetzungstreffen der beteiligten Regionen;
  • Bundesweite Öffentlichkeitsarbeit.

Für die Umsetzung der Maßnahmen erhalten die beteiligten Regionen außerdem einen finanziellen Zuschuss.

Das Aktionsprogramm möchte auf diese Weise langfristig nicht nur den Anteil von Frauen in den Stadt- und Gemeinderäten sowie Kreistagen und kommunalen Spitzenposten erhöhen, sondern auch strukturelle Veränderungen anstoßen, die sich positiv auf die Teilhabe von Frauen, die Akzeptanz und die Attraktivität von Kommunalpolitik auswirken. Die Regionen entscheiden dabei selbst, wo sie Schwerpunkte legen: So können beispielsweise Sitzungszeiten auf die Teilnahmemöglichkeiten für Eltern, Pflegende und Berufstätige hin geprüft und angepasst werden, Aufwandsentschädigungen neu verhandelt oder die Gesprächs- und Diskussionskultur für Frauen und jüngere Menschen ansprechender gestaltet werden.

Ein Schwerpunkt des Programms liegt auf ländlichen Regionen. Frauen sind dort in der Regel stärker unterrepräsentiert als in Großstädten, so dass die Hürden für das Engagement in der Kommunalpolitik noch höher sind.

Die EAF Berlin und der dlv beraten, begleiten und unterstützen die Regionen durchgehend bei der Umsetzung ihrer Aktivitäten. Weitere Unterstützung erhält das Programm von den drei kommunalen Spitzenverbänden – dem Deutschen Landkreistag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, dem Deutschen Städtetag – und von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsbeauftragter.

Kontakt

Bei Interesse an der Mitarbeit in der Steuerungsgruppe oder zur Unterstützung bei einzelnen Veranstaltungen, der Teilnahme am Mentoring-Programm oder für weitere Informationen zum Programm können Interessierte Kontakt zur Koordinatorin für den Landkreis Mittelsachsen aufnehmen:

  • Koordinatorin/Gleichstellungsbeauftragte:
  • Landkreis Mittelsachsen
  • Gleichstellungsbeauftragte Annett Schrenk
  • Frauensteiner Straße 43
  • 09599 Freiberg
  • E-Mail Annett.schrenk@landkreis-mittelsachsen.de
  • Telefon 03731 799-3328

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