Theorie-Ausbildung für Produktionstechnologen in Freiberg

02.06.2023

Am Beruflichen Schulzentrum „Julius Weisbach“ in Freiberg erfolgt ab dem Sommer die theoretische Ausbildung des Berufs „Produktionstechnologe“. Zahlreiche Firmen haben bereits deutliches Interesse bekundet, ihre Azubis nach Freiberg in die Berufsschule zu schicken.

„Wir stärken damit den Bildungsstandort Freiberg und gehen gleichzeitig auf die Wünsche der Unternehmen ein“, so der zweite Beigeordnete Jörg Höllmüller. „Bei meinen zahlreichen Betriebsbesuchen habe ich häufig gespiegelt bekommen, dass dieser Beruf in den hiesigen Unternehmen gebraucht wird. Und dass die Gewerbetreibenden und Interessenten für eine Ausbildungsmöglichkeit in Mittelsachsen dankbar wären. Das Tätigkeitsfeld umfasst die Arbeit der Zukunft, deshalb wird diese Ausbildung gebraucht. Und schlussendlich ist die Bildung der Klasse eine zukunftssichere Ausrichtung auch für unsere Schule“, ergänzt Landrat Dirk Neubauer.

Viele einzelne Arbeitsschritte verlaufen zunehmend automatisiert. Diese müssen koordiniert, vorbereitet und überwacht werden. Genau da setzen die ausgebildeten Fachkräfte „Produktionstechnologe“ an. Der Beruf ist vielfältig und entwickelt sich immer weiter. Er verbindet die Bereiche Logistik, Organisation und Digitalisierung. Das Besondere in der Ausbildung ist deren Ablauf. Die Firmen können die Azubis gezielt auf ihre jeweiligen Bedürfnisse ausbilden. Vor diesem Hintergrund entwickeln sie auch ihre eigenen praktischen Abschlussprüfungen. „Das stellt die Unternehmen zunächst vor eine Herausforderung, ist aber eine große Chance, ihre eigenen Fachkräfte zielgerichtet aufzubauen. Dadurch wird die Bindung des Personals auch höher“, erklärt der Schulleiter des Schulzentrums Dr. Frank Wehrmeister. Im Vorfeld wurde für die neue Ausbildung intensiv geworben. Es gab beispielsweise Gespräche mit Unternehmerinnen und Unternehmern sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK). Wehrmeister: „Dazu gehörte auch Aufklärungsarbeit, welches Potential in dem Berufsbild steckt. Wir erhielten dabei positive Rückmeldungen. Jetzt gilt es auch potentielle Azubis, sprich die Jugendlichen und natürlich auch deren Eltern, für diesen Beruf zu begeistern.“ Angesichts des großen Fachkräftebedarfs und der Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten ist dies ein Schwerpunkt in den kommenden Monaten.

Die Voraussetzungen:
Technisches Verständnis, handwerkliches Geschick, eine Affinität zur Digitalisierung und Kenntnisse in Mathematik und Physik. Die duale Ausbildung läuft über drei Jahre. Beispielswiese bietet Siltronic in Freiberg Ausbildungsplätze. „Während der Ausbildung lernst Du vom vielfältigen Einsatz in der Fertigung/Produktion, über die Qualitätssicherung bis hin zur Prozessbetreuung und -optimierung ein sehr umfangreiches Gebiet kennen. Die Planung, Betreuung und Dokumentation von Produktionsprozessen gehört genauso zur Ausbildung, wie die Unterstützung der Prozessingenieure (m/w/d) in der Produktion“, heißt es dort in der Ausschreibung. Weitere Ausbildungsbetriebe in der Region sind Freiberger Compound Materials GmbH, ACTech Gmbh Freiberg, Ecobat Resources Freiberg GmbH, Saxonia Edelmetalle GmbH Halsbrücke, HOMAG GmbH Lichtenberg, Mint of Finland GmbH Halsbrücke sowie Meyer Burger. Dort heißt es in der Ausschreibung: „Während der Ausbildung erlernst Du unter anderem: Analyse, Optimierung, (Weiter-) Entwicklung und Simulation von Strukturen und von Prozessen in der Modulfertigung sowie in angrenzenden Bereichen wie Technik/Instandhaltung Qualitätssicherung und Logistik.“

Der zweite Beigeordnete des Landkreise Jörg Höllmüller betont: „Es sind alle Voraussetzungen in Freiberg vorhanden, auch mit einem Internat. Wir hoffen, dass das neue Angebot auf eine große Resonanz stößt und sich die Fachklasse etabliert.“