Auftaktveranstaltung zum Glasfaserausbau in Mittelsachsen

16.12.2022

Der Landkreis Mittelsachsen und Deutsche Glasfaser haben heute ihr integrales Ausbauprojekt als Musterprojekt für die Umsetzung der zukünftigen Ausbaustrategie vorgestellt. Integrales Projekt bedeutet, dass der geförderte und eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau in kluger Kombination für eine flächendeckende Versorgung mit dem Netz der Zukunft sorgen soll.

Unter Begleitung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr trafen sich die Akteure in Burgstädt, um vor dem Hintergrund des geförderten Projektes des Landkreises und des eigenwirtschaftlichen Ausbaus im sogenannten Cluster A über eine gemeinsame Herangehensweise im Breitbandausbau zu sprechen.

Kerstin Kunze, Referatsleiterin Wirtschaftsförderung im Landratsamt: „Schnelle Internetverbindung sind essentieller Bestandteil der allgemeinen Infrastruktur. Mit schnellen Glasfaseranschlüssen verschaffen wir den Bürgerinnen und Bürgern sowie Gewerbetreibenden im Landkreis Mittelsachsen einen wichtigen Vorteil – und auch uns, weil wir die Digitalisierung weiter vorantreiben wollen."

Dr. Dirk Orlamünder, Abteilungsleiter für Digitalisierung im Sächsischen Wirtschaftsministerium äußert hierzu: „In Digitalisierung investieren heißt, in die Zukunft zu investieren. Ein gutes Breitbandnetz ist Voraussetzung dafür, dass Unternehmen wettbewerbsfähig und unsere Städte und Gemeinden lebenswert bleiben. Das ambitionierte Ziel des Bundes ist es, den Breitbandausbau mit Glasfaser zu beschleunigen und bis 2030 eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Die Verzahnung von eigenwirtschaftlichem und gefördertem Breitbandausbau ist dabei sehr zu begrüßen. Gerade auch für Home-Office braucht es überall in städtischen und ländlichen Regionen leistungsfähige digitale Infrastrukturen."

Sven Geiger, Bereichsleiter Programm Management bei Deutsche Glasfaser, sagt: „Gemeinsam mit dem Landkreis Mittelsachsen legen wir ein Fundament für die digitale Zukunft, für Wohlstand, für Lebensqualität. Wir freuen uns, dass das integrale Projekt nunmehr Fahrt aufnimmt. Wir denken dabei den Glasfaserausbau ganzheitlich und kombinieren Glasfaser-Förderung mit privatem Netzausbau. So bringen wir schnell und flächendeckend Glasfaser nach Mittelsachsen. Davon werden viele Menschen in dieser Region profitieren."

Der Landkreis Mittelsachsen und Deutsche Glasfaser haben sich den möglichst flächendeckenden Ausbau zum Ziel gesetzt. Neben dem geförderten Glasfaserausbau soll gleichzeitig der eigenwirtschaftlich finanzierte Ausbau im Rahmen der sogenannten integralen Projektsteuerung erfolgen. Die Bürger könnten diesem Ansatz nach deutlich früher vom schnellen Internet profitieren, weil der eigenwirtschaftliche Ausbau nicht auf die Freigabe von limitierten Fördermitteln angewiesen ist.

Im Förderprojekt des Landkreises werden im Ausbau-Cluster A aktuell etwa 1000 Gebäudeanschlüsse im Rahmen des sogenannten Weiße-Flecken-Programms erschlossen. Die Projektsumme beläuft sich auf insgesamt 17,96 Millionen Euro. Unter Einbeziehung der an den Ausbautrassen anliegenden Gebäude konnte das Projekt im April 2022 mit 1942 teilförderfähigen Adresspunkten (Vortriebsadressen) bereits auf insgesamt 2938 Gebäudeanschlüsse aufgestockt werden. Die Projektsumme erhöhte sich dadurch auf 21,46 Millionen Euro.

Gegenwärtig befindet sich die Breitbandkoordination des Landkreises in der Vorbereitung eines weiteren Upgrade-Antrages. Unter Beachtung der vergaberechtlichen Grenzen wird beabsichtigt, von den ursprünglich 1942 teilgeförderten Gebäudeanschlüssen, 585 Anschlüsse in die Vollförderung zu heben. Weitere 130 Gebäudeanschlüsse könnten aufgrund von nicht fristgemäß realisierten Eigenausbaumeldungen weiterer Telekommunikationsunternehmen in die Förderung gelangen und darüber hinaus 24 neue Gebäudeanschlüsse.

In Ergänzung zu diesem umfangreichen Förderprogramm wird die Deutsche Glasfaser in den kommenden Wochen die Analysen für den geplanten eigenwirtschaftlich finanzierten Ausbau im Cluster A starten. Nach erfolgreichem Abschluss der Vorvermarktungsphase könnten so nochmals etwa 4600 Gebäudeanschlüsse in Phase 1 und möglicherweise zusätzlich etwa 400 Gebäudeanschlüsse in Phase 2 eigenwirtschaftlich mit Glasfaser erschlossen werden.

Für die Bürger im Ausbau-Cluster A bedeutet das, dass Sie zeitnah im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit unter anderem per Post zu den laufenden Maßnahmen informiert werden. Die Informationen zum Glasfaserausbau unterscheiden sich dann in Abhängigkeit Ihrer bisherigen Versorgungslage, da die Zusicherung für den tatsächlichen Bau im Bereich der eigenwirtschaftlich finanzierten Projekte von der Erfüllung einer Vorvermarktungsquote abhängig ist.

Das Telekommunikationsunternehmen befindet sich derzeit in der Vorbereitung für die sogenannte Nachfragebündelung (Vorvermarktungsphase). Während dieser Zeit haben die Bürgerinnen und Bürger in den eigenwirtschaftlichen Ausbaugebieten (nicht-geförderten Gebieten) bis zu einem gewissen Stichtag die Chance, einen kostenlosen Glasfaser-Anschluss zu beauftragen und somit den Netzausbau zu unterstützen. Mit Erreichen der erforderlichen Quote von 33 Prozent erfolgt der Ausbau anschließend mit eigenen Investitionsmitteln seitens Deutsche Glasfaser.