Auswertung der Online-Jugendbefragung 2019

04.12.2019

Im Rahmen der Fortschreibung des Jugendhilfeplans für die Bereiche Jugendarbeit, Jugendverbandsarbeit, Jugendsozialarbeit und erzieherischer Kinder- und Jugendschutz wurden die Bedürfnisse der jungen Mittelsachsen erstmals in Form einer Online-Jugendbefragung ermittelt.

Inhalte und Teilnehmer
Die 10- bis 20-Jährigen konnten in diesem Jahr sowohl am PC als auch mit mobilen Endgeräten an der Befragung teilnehmen. Sie bestand aus vier Komplexen. Nach der Abfrage soziodemographischer Daten folgten Fragen zu den Bereichen „Freizeit“, „Probleme/Beratung“ und „Beteiligung“. 849 junge Menschen machten mit. Damit haben sich drei Prozent der im Landkreis wohnenden 10- bis 20-Jährigen beteiligt. Davon sind 53 Prozent Mädchen und 45 Prozent Jungen. Zwei Drittel der  Teilnehmer sind zwischen 14 und 17 Jahre alt. 772 Teilnehmer besuchen eine Schule, davon 60 Prozent das Gymnasium und 25 Prozent die Oberschule.

Freizeit
Im Durchschnitt stehen den 10- bis 20-Jährigen wochentags vier Stunden Freizeit zur Verfügung. „Zu Hause“ und „bei Freunden“ sind die meistgenannten Freizeitorte. Vereine nehmen einen hohen Stellenwert ein, darunter die Sportvereine mit einer Nutzung durch 52 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Mit dem Abschluss der Entwicklungsphase Kindheit werden auch der öffentliche Raum und individuelle Freizeitaktivitäten bedeutsamer. Junge Menschen besuchen Jugendhäuser, wenn sie sich dort wohlfühlen, Unterstützung bekommen, ihnen aber auch Freiräume bleiben. Die 10- bis 20-Jährigen nutzen verschiedene Möglichkeiten, um ihre Freizeitorte selbstständig zu erreichen. Unterstützung durch die Eltern ist in Abhängigkeit von Alter und Wohnort erforderlich. 

Beteiligung
Die jungen Mittelsachsen wollen mit ihren Wünschen stärker als bisher ernst genommen werden. Sie wünschen sich sowohl tagsüber als auch abends und am Wochenende bessere ÖPNV-Verbindungen. Wichtig sind ihnen Plätze und Räume, wo sie ihre Freizeit nach ihren Vorstellungen gestalten können, ebenso wie bessere Sportangebote.

Probleme/Beratung
Zu nachstehenden Komplexen wurden Jugendliche erst ab 14 Jahren befragt. 

In den Bereichen Schule, Gefühle und soziale Beziehungen fühlen sich danach die 14- bis 20-Jährigen am stärksten durch Probleme und Sorgen belastet. Mit zunehmender wirtschaftlicher Selbstständigkeit kommen Geldsorgen hinzu. Mobbing und Cybermobbing erleben zehn Prozent beziehungsweise sechs Prozent der jungen Menschen häufig. Mehr als 80 Prozent der Befragungsteilnehmer nehmen nie Medikamente und Drogen. Jeder dritte junge Mittelsachse gab an, mehrmals im Monat oder öfter Alkohol zu trinken und jeder Zehnte raucht. Der Gebrauch von Suchtmitteln und Medikamenten nimmt mit steigendem Alter zu. Jeder dritte Befragte wünscht sich Beratung zu ihn belastenden Themen. Die Akzeptanz von Beratungsstellen steigt mit zunehmendem Alter.

Junge Mittelsachsen sind bereit, sich in ihrem Wohnort zu engagieren. Jeder Dritte würde sich an Bürgermeister, Gemeinderat oder Eltern wenden, wenn er in seinem Wohnort etwas verändern möchte.

Die Ergebnisse der Umfrage sind im Internetauftritt des Landkreises eingestellt.