Landkreis realisiert weitere Breitbandprojekte im Umfang von 215 Millionen Euro

14.12.2023

Über Gigabit 2.0 wird der Landkreis Mittelsachsen weitere 24 000 Gebäude mit einem Breitbandanschluss versorgen, die bisher weder durch Eigenausbau noch durch Förderung berücksichtigt worden sind.

Im Rahmen einer Feierstunde erhielten Landrat Dirk Neubauer und Breitbandkoordinator Mattias Borm eine Urkunde über Gesamtzuwendungen in Höhe von 125 Millionen Euro vom Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing in Berlin. Diese umfasst in sechs Förderbescheiden 43 Kommunen des Landkreises. Der Landkreis Mittelsachsen erhält damit den größten Anteil an Fördermitteln und belegte somit den ersten Platz unter den Zuwendungsempfängern.

Für den Landkreis war die Einladung nach Berlin eine Auszeichnung. Wissinig lobte in seiner Laudatio unter anderem das Projektmanagement in Mittelsachsen und betonte, wie wichtig der Breitbandausbau insgesamt sei. „Neben dem vorrangigen eigenwirtschaftlichen Ausbau schließen wir die verbleibenden Lücken mit unserer zielgerichteten Förderung, die genau jenen Regionen zugutekommt, in denen der Nachholbedarf groß ist und sich ein Ausbau durch Telekommunikationsunternehmen wirtschaftlich nicht trägt,“ so Wissig. 

In seiner Ansprache zum Projekt Mittelsachsen hob Volker Wissing hervor, dass der Landkreis Mittelsachsen mit der Gigabitförderung 2.0 an sein bisheriges Engagement beim Breitbandausbau anknüpft. Die Projekte bilden die Fortsetzung des erfolgreich durchgeführten Weiße-Flecken-Programms. Alle der insgesamt sechs bewilligten Projekte finden auf Landkreisebene statt, darunter sind vier Fast Lane Projekte. Insgesamt werden knapp 24 000 Adressen mit Glasfaser versorgt.

Durch die gezielte Steuerung kommunaler und regionaler Zusammenschnitte von Ausbaugebieten kann ein nahezu flächendeckender Breitbandausbau mit Schwerpunktsetzung im ländlichen Raum ermöglicht werden. Im Landkreis werden mehr als 41 000 weitere Anschlüsse privatwirtschaftlich ausgebaut. 

Mittelsachsen wurde als „best practice“ Beispiel für das systematische Zusammenspiel der unterschiedlichen Förderprogramme und des Eigenausbau gewürdigt. Mattias Borm und sein Team arbeiten derzeit die Daten zu den umfassenden Förderbescheiden durch und erstellen auf dessen Grundlage eine genaue Karte, welche Gebäude von der neuen Förderung profitieren. „Wir veröffentlichen die Daten im kommenden Jahr auf der Internetseite des Landkreises, wo bereits jetzt umfassendes Material unter dem Stichpunkt Breitband zur Verfügung steht“, so Borm.

Weitere Schritte seien nun unter anderem in einem Dialog mit der Branche einzusteigen und Gebiete für die Ausschreibungen detaillierter festzulegen. Ziel sei, dass sich viele Unternehmen an der Ausschreibung beteiligen. Er geht von einem Volumen von rund 215 Millionen Euro für das ganze Projekt aus, die fehlenden 90 Millionen Euro werden vom Land kofinanziert.

Borm: „Wir sind fest entschlossen und motiviert zügig in die Vorbereitung für den formalen Start für die Auswahl- und Vergabeverfahren zu gehen, sodass es bereits Ende des kommenden Jahres erste Ergebnisse vorliegen."

Landrat Dirk Neubauer betonte in Berlin: Unser Schlüssel zum Erfolg ist, dass wir bei uns im Landkreis an einem Strang ziehen und gemeinsam mit den Kommunen die Voraussetzungen geschaffen haben, dass die Förderung genehmigt wird. Durch die Federführung des Landkreises, insbesondere bei der GIS-basierenden Markterkundungsanalyse und dem darauf aufbauenden Branchendialog, konnten erhebliche Synergiegewinne für den Zuschnitt der Ausbaugebiete und damit für die Ausgestaltung der Förderanträge erreicht werden. Es zeichnet sich ab, dass dadurch ein nahezu flächendeckender Breitbandausbau mit Schwerpunktsetzung der Förderung im ländlichen Raum möglich gemacht wird und sich derzeit in der Umsetzung befindet.“

Für die Bereitstellung der Fördermittel im Rahmen des Gigabit 2.0 Programms dankt der Landkreis dem Deutschen Bundestag sowie dem hier federführend wirkenden BMDV.

Im Freistaat Sachsen hat der sächsische Landtag mit der Bereitstellung der Fördermittel für die Fortsetzung des Breitbandausbaus auch in dunkelgrauen Flecken die Grundlage für eine erfolgreiche Beteiligung seiner Landkreise, Städte und Gemeinden an der Bundesförderung Gigabit 2.0 geschaffen.

Der Landkreis dankt den beteiligten Akteuren bei PricewaterhouseCoopers GmbH (PwC), dem SMWA, der Landesdirektion, der Digitalagentur Sachsen, der TKi mbH, der aastrix GmbH sowie der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH. Ihre Unterstützung und Expertise haben maßgeblich dazu beigetragen, dass dieses bedeutende Projekt erfolgreich vorangebracht werden konnte.