Schulsozialarbeit an 39 Einrichtungen

05.09.2022

Der Beginn eines neuen Schuljahres bringt neben den schulischen Anforderungen an das Lernen oft weitere Herausforderungen für junge Menschen mit sich:

ach den langen Sommerferien oder aufgrund eines Schulwechsels formieren sich Klassen- und Gruppenverbände oft neu und Jeder und Jede soll sich als Teil der Gemeinschaft fühlen. Eine Vielzahl von Informationen, Hinweisen und Terminen strömen gerade in den ersten Schultagen auf die jungen Menschen ein und müssen aufgenommen, sortiert und umgesetzt werden. Manchmal belasten Sorgen und Probleme junge Menschen bereits am ersten Schultag so stark, dass der „Kopf nicht frei ist“, um weitere Informationen aufzunehmen.

Damit der Schulstart oder der Schulwechsel – insbesondere auch der Wechsel von Grundschülerinnen und Grundschülern an die weiterführenden Schulen – gut gelingt, leisten Fachkräfte der Schulsozialarbeit pädagogische Unterstützung.

45 Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter sind aktuell an insgesamt 39 Oberschulen, Schulen mit Förderschwerpunkten, Gymnasien und Grundschulen im Landkreis Mittelsachsen tätig. Die Gesamtkosten in Höhe von fast 2,6 Millionen Euro werden hauptsächlich durch Mittel des Freistaates in Höhe von etwa 2,4 Millionen Euro getragen, die weiteren Gelder kommen vom Landkreis, den Schulträgern und den freien Trägern selbst.

„Gerade zum Schuljahresbeginn bieten die Fachkräfte eine Vielzahl von Angeboten zur Stärkung des Klassenzusammenhaltes und zur Teambildung an, um den Schülerinnen und Schülern das Ankommen in den Schulen zu erleichtern“, erklärt die Leiterin des Referates Kindertagesbetreuung und Förderung Annett Voigtländer.  

Die jungen Menschen werden darin sensibilisiert und gestärkt, gemeinsam Regeln des rücksichtsvollen und toleranten Umgangs miteinander zu erarbeiten und einzuhalten. Dies sei laut Voigtländer ein wesentlicher Schritt, um Ausgrenzungstendenzen und Mobbing, Aggression und ähnlichem bereits im Vorfeld entgegen zu wirken.

„Die Arbeit der Fachkräfte mit den Klassenverbänden richtet sich immer am Bedarf und den Themen der jungen Menschen aus. So werden an den Schulen beispielsweise grundlegend wichtige Themen, wie Gewaltprävention, Suchtprävention oder die Stärkung der Medienkompetenz junger Menschen von den Fachkräften in Form von Gruppenarbeit aufgegriffen“, so die Referatsleiterin.

Ein Tätigkeitsschwerpunkt der Schulsozialarbeit ist das regelmäßige Angebot von Einzelberatung und Einzelfallhilfe. In vertraulichen individuellen Gesprächen finden Schülerinnen und Schüler bei der Fachkraft Schulsozialarbeit Unterstützung für jegliche Fragen und Sorgen des schulischen Alltags und des Erwachsenwerdens. In den Beratungen finden die jungen Menschen zunächst Entlastung durch die Gewissheit, Gehör für die individuellen Probleme zu finden. Es werden gemeinsam Lösungen erarbeitet und bei Bedarf weitere Unterstützungsmöglichkeiten innerhalb der Familie, der Schule, des Freundeskreises und gegebenenfalls auch weiterer sozialer Dienste sowie Beratungsstellen eingebunden.

Annett Voigtländer: „In diesem Zusammenhang wird die Wirkung der Schulsozialarbeit über die Schule hinaus deutlich:  Fachkräfte der Schulsozialarbeit sind Netzwerkende, die die Unterstützungssysteme des Sozialraumes kennen, mit anderen Akteuren der sozialen Arbeit zusammenarbeiten und somit bei Bedarf weiterführende Unterstützung für junge Menschen aktivieren können.“

Hierbei käme der Zusammenarbeit zwischen Schulsozialarbeit und den Erziehungsberechtigten eine ganz wichtige Bedeutung zu. Auch Eltern können die Beratung und Unterstützung der Schulsozialarbeit in Anspruch nehmen und erhalten Hilfestellung bei der Problemlösung ihrer Kinder.

In den vorangegangenen Zeiten der pandemiebedingten Schulschließungen und in den vergangenen Zeiten des Wechselunterrichts haben die Fachkräfte der Schulsozialarbeit maßgeblich dazu beigetragen, negative Auswirkungen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche zu minimieren. Es wurde vielfältige Unterstützung während des Homeschoolings geleistet und mit Nutzung von Fördermitteln des Bundesprogrames „Aufholen nach Corona“ vielfältige Angebote konzipiert, die die Kinder und Jugendlichen in einer gesunden Entwicklung stärken und einen erfolgreichen Schulbesuch befördern sollen. Dem Landkreis Mittelsachsen stehen dafür bis Ende des Jahres 150.000 Euro zur Verfügung.